Donnerstag, 6. Juli 2006
Move your body
Heute ein typisches Frauenthema. Nicht weil Frauen alleine davon betroffen wären, sondern weil sie es ständig thematisieren. Das hängt natürlich auch mit dem gängigen Schönheitsideal zusammen, das einem permanent unterschwellig als Maßstab suggeriert wird. Das Thema heisst: mein Körper und ich unter besonderer Berücksichtigung des Fettanteils.

Seit diesem Beitrag hat die Kaltmamsell bei mir unbegrenzte Respektcredits. Aber wie es eben so ist, sieht man sich selbst meist mit viel kritischeren Augen als andere. Warum das so ist, darüber habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht und soll ein andermal besprochen werden. Da helfen auch keine Dementi oder Komplimente von außen, wenn man sich in seinem Körper nicht wohl fühlt. Und so ist es seit etwa zwei Jahren bei mir: DAS ist nicht mehr MEIN Körper. Ich habe mich immer gegen Ist-sos gesträubt, genau wie ich den Jammerern die Luft mit einem harschen „dann tu was dagegen“ abschneide. Der Körper verändere sich im Laufe des Lebens, ab 30 würde man eben nicht mehr so leicht abnehmen. Für mich schien diese Regel lange nicht zu gelten. Dann wurde ich faul. Ich bewegte mich nicht mehr so viel, hielt Sport für Zeitverschwendung und aß trotzdem mit Genuss. Das leidige Thema Diät habe ich in meinen Zwanzigern beendet, weil es auf Dauer schlichtweg langweilte. Zart und fragil war ich noch nie. Mein Körperbau zählt eher zur stabilen Sorte: breite Schultern, breite Fesseln, dicke Oberarme und ausgeprägte Weiblichkeitsmerkmale, dafür mehr Muskelmasse als Fett. In den letzten Jahren hat sich das nun geändert. Erst unmerklich, dann an diversen Kleidungsstücken feststellbar, stieg mein Körpergewicht beständig an. Während meines Umzuges sortierte ich die inzwischen zu klein gewordenen Teile konsequent aus und bestellte meine Uniform eine Nummer größer. Immer noch war ich der Ansicht, dass ich die Gewichtszunahme mit Ausstrahlung wettmachen würde. Seit einigen Wochen merke ich, wie meine Ausstrahlung aufgrund von Übellaunigkeit flöten geht, sobald ich in den Spiegel einer Umkleidekabine schaue oder mich daheim entkleide. Diese Röllchen zwischen Gesäß und Brustkorb stören massiv bei Drehungen in der Taille, der Bauch stülpt sich beim Sitzen über den Hosenbund und Knopfleisten scheinen erheblich angespannter als früher.

Keine Frage, ich sollte mich wieder mehr bewegen (um mal das unbeliebte Wort „Sport“ zu vermeiden). Damals als ich noch sehr viel tanzte (Jazz, Modern, Step, Ballett) und die Gelegenheit hatte, jeden Tag mit Profis zu trainieren, war meine Welt noch in Ordnung. Heute machen mir meine Knie, die ich in jungen Jahren wohl zu stark belastete, einen Strich durch die Rechnung. Joggen habe ich immer gehasst, ebenso das übliche Angebot im Fitnessstudio. Und hier möchte ich mal in die Runde meiner Leser fragen, was die so empfehlen. Ich suche nämlich eine Sportart, die so viel Spaß macht, dass man die Anstrengung darüber vergisst (so war das damals mit dem Tanztraining bei mir). Die Betätigung sollte zudem knieschonend sein und trotzdem ein wenig Kondition und Muskeln aufbauend. Alles, was monotone Bewegungen beinhaltet oder Mannschaftssportarten scheidet aus. Das mag ich nicht. Bleibt da überhaupt noch was übrig oder muss ich mich damit abfinden, ab jetzt nicht nur alt, sondern auch fett zu werden? Und bitte keine gut gemeinten Kommentare bezüglich meines Aussehens. Die bleiben in meinem selektiven Wahrnehmungsfilter hängen.

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Mittwoch, 5. Juli 2006
Wenn die Referrer Trauer tragen
Jetzt ist aber mal gut Leute! Das Spiel ist vorbei. Rien ne va plus. Ihr braucht nicht noch in meinen Wunden rühren.

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Wer hupt da so spät durch Nacht und Wind?
Die deutsche WM - aus und vorbei!
Dabei hatten die Italiener mehr Glück als Verstand. Und mich hatte er gepackt, der Fussballvirus. Noch beim Erklingen der deutschen Nationalhymne lief mir ein Schauer über den Rücken, die Stimmung sensationell bis zur zweiten Halbzeit. Dann leichte Konzentrationsstörungen im Publikum. Die deutsche Nationalelf stark wie noch selten zuvor, während die Italiener liefen, schwitzten, Verletzungen markierten. Gute Schauspieler sind sie ja, die Azzuri, das muss man ihnen lassen. Einmal gelb für Borowski. Und dann in die Verlängerung. Ich muss gestehen, der Harndrang war wichtiger als das Spiel im zweiten Teil der Verlängerung. Aber verpasst habe ich nicht viel (Schnellpinkelweltmeister). Wenn nur, ach wenn nur dieses 0:1 durch Grosso nicht gewesen wäre. Da stand ich von meinem Platz vor der Großleinwand auf, um das Glas und die Pfandmarke gegen einen Euro einzutauschen, was beinahe so schwierig war, wie ein Tor für die deutsche Mannschaft zu erzielen. Das 0:2 habe ich nicht mehr mitbekommen, radelte ich doch bereits gen Schwabing. Beerdigungsstimmung ist nicht mein Ding. Ich hätte gerne gejubelt, wie ich zuvor der deutschen Mannschaft immer und immer wieder Applaus bei vereitelten italienischen Chancen gespendet habe. Heute sollte einfach nicht mein Tag sein. Die Weltmeisterschaft ist für mich beendet, der kleine Exkurs in die fremde Fußballwelt gescheitert. Schade, denn ich habe gerade erst begonnen.

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Montag, 3. Juli 2006
Ich Ich Ich
Der bislang schönste Nachruf im Bloggerland. Da geh ich doch mit:

Es ist Freitag nachmittag. Hamburg - sonnig - die Frisur hält. Wir besteigen den Crewbus. Der Fahrer hat das Radio auf volle Dröhnung. Der Copi bittet den Fahrer, das Radio leiser zu stellen. WM-Pläne werden geschmiedet. Die Herren vom Cockpit wollen gerne auf eine Schlägerei. Wer geht mit? Die Kollegin sagt, sie kann nicht, weil sie sich grade die Zähne neu hat machen lassen. Ich höre im Hintergrund die Nachricht von Gernhardts Tod. "Gernhardt ist tot!" rufe ich laut. Verständnislose Blicke. "Robert Gernhardt?" frage ich leise und rhetorisch nach. Das Thema wird schnell gewechselt.

Der Ligeti ist auch vor Kurzem gestorben, fällt mir ein. Die breite Öffentlichkeit kennt Lux Aeterna, Atmosphéres und das Kyrie aus dem Film 2001 - Odysee im Weltraum. Damals ist Kubrick mit einer Urheberrechtsklage billiger weggekommen, als wenn er sich die Rechte an dem Stück gekauft hätte. Bei Ligeti kann ich verstehen, dass den kaum einer kennt. Bei Gernhardt nicht. Das einzige Buch, das ich von ihm besitze, steht neben einem von Henscheid. Ist keine böse Absicht, nur derselbe Verlag. Dabei habe ich mehr als nur ein Werk von ihm gelesen. Ich habe Gernhardt für mich entdeckt, als Gleichaltrige sich noch bei Frisch, Hesse und Dürrenmatt, bei Golding und Salinger einen runterholten. Dafür wusste ich bis vor kurzem nicht, was gothic ist und auch die Musik dieser Epoche ist nahezu spurlos an mir vorrübergegangen. Ich mochte seinen scharfsinnigen Humor. Während andere noch die Gesellschaft anprangerten, schaute er nach innen. Ich glaube, von ihm habe ich gelernt, mit mir selbst nachsichtiger zu sein und über Fehler zu lachen. Wenn einer mit seinen Büchern das schafft, was oft nicht einmal durch langjährige Therapie erreicht wird, dann muss er ein ganz Großer gewesen sein.

Ich Ich Ich von Robert Gernhardt. Das einzige Buch von ihm in meinem Regal, gleich neben Henscheidts "Wie man eine Dame verräumt".

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Freitag, 30. Juni 2006
Ein offener Brief
Liebe Nachbarin,

im Grunde hab ich wirklich nicht viel an Dir auszusetzen. Du bist ja auch den ganzen Tag nicht da, weil Du arbeiten musst und deswegen kriege ich kaum etwas von Dir mit. Am Wochenende bist Du meistens bei Deinem Typen, wofür ich Dir auch unheimlich dankbar bin. In Zeiten sexueller Abstinenz würde es mir nämlich unheimlich schwer fallen, ungewollt zum Auditivspanner zu werden. Ich meine, nicht dass ich mit dem Ohr an der Wand kleben würde. Es ist nur einfach ziemlich schwierig, lautmalerisch umschriebenen Ausdruck an Lebensfreude unterlegt mit rhythmischem Quietschen bewusst zu ignorieren.

Jetzt wo alle Dübel ihren vorbestimmten Platz in unserer gemeinsamen Wand gefunden haben und selbst die neue Einbauküche nicht mehr expandiert, ist es schon viel leiser geworden. Ich fand es auch nicht schlimm, als Du mit einer Horde Wilder morgens um 3.00 das gesamte Stockwerk mit Nirvana beschallt hast. Du hättest Dich echt nicht dafür entschuldigen müssen. Euer Gesang war exorbitant. Wahrgenommen habe ich ihn allerdings erst, als der wunderbare Teilzeitliebhaber und ich endlich auf dem Rücken zu liegen kamen. Im Grunde war ich sogar froh um diese Form des Akustikfilters, sonst hätte nämlich ich mich entschuldigen müssen.

Auch dass Du nachts schreiend aus dem Taxi gefallen bist, als Deine männliche Begleitung die hintere Türe öffnete, hat mich nicht im Geringsten gestört. Ehrlich, ich hätte auch nicht aus dem Küchenfenster gestarrt, wenn das, was sich, mitten auf der Straße liegend, als ungelenker Blasversuch enttarnte, nicht so sehr nach Wiederbelebung ausgesehen hätte. Das konnte ich natürlich nur aus dem Fenster gelehnt erkennen, denn der Typ stand ja direkt über Dir, während Du es Dir auf dem Asphalt bequem gemacht hattest. Und wäre ich nicht wirklich in Sorge gewesen, hätte ich auch nicht gewartet bis ihr endlich vor der Haustüre fertig seid. Ich ahnte bereits, dass keiner von euch Beiden mit dem Schlüssel das Schloss treffen würde. Ja, das war ich, die den Türöffner drückte. Das Echo eures Sturzes in den Hausflur konnte man bis in den dritten Stock hören. So bin ich eben, stets hilfsbereit. Als ihr endlich die lange Irrfahrt mit dem Aufzug hinter euch gebracht hattet – beim Drücken des Aufzugknopfes habe ich mich ganz bewusst zurückgehalten – wart ihr so erschöpft, dass ihr auch ziemlich bald eingeschlafen seid. Na ja, erst bist Du noch zweimal über diverse Einrichtungsgegenstände gestolpert, während der Typ zehn Minuten ohne Unterbrechung der Kanalisation körpereigenes Wasser zuführte. Aber das war alles nicht so schlimm, denn ich bin danach sofort eingeschlafen.

Nur heute, heute bin ich echt ausgerastet, als Du wie jeden Abend heimkamst. Nicht dass etwas anders als sonst gewesen wäre. Nein, ich bin nur heute etwas empfindlicher. Genau genommen fiel mir das gestern schon auf und vorgestern und alle Tage davor, aber heute ist das Maß endgültig voll. Das ist so ähnlich als ob man an der Autobahn wohnt oder an einer Bahnstrecke oder unter der Einflugschneise, nur umgekehrt. Während man sich an diesen Geräuschpegel langsam gewöhnt, bis man ihn nicht mehr wahrnimmt, ist das Geräusch Deiner Heimkehr etwas, das ich von Tag zu Tag deutlicher wahrnehme. Im Grunde ist es auch nur ein einziges Geräusch, nämlich das lautstarke Türenschlagen, das mich aus meiner Versunkenheit gewaltsam hochschrecken lässt. Liebe Nachbarin, ich habe keine Ahnung, wo Du herkommst und ob es dort so was wie Türen gibt oder ob ihr euch durch vorgehängte Pfannenkuchen fressen müsst, wie man in Bayern so schön sagt. Jedenfalls verrate ich Dir jetzt ein Geheimnis: jede Türe hat so ein Ding, an dem sie sich festhalten lässt. Falls es Dir irgend möglich ist, wäre ich sehr dankbar, wenn auch Du dieses Ritual in Deine Gewohnheiten einfließen lässt. Auf unserem Stock wohnen außer uns noch zwei Parteien - abgesehen von der alten Nachbarin, aus deren Wohnung schon seit Wochen kein Laut mehr dringt und ich mich beim Vorbeigehen an ihrer Türe meist beim Schnuppern ertappe. Außer Dir schaffen es alle, die Türen nahezu geräuschlos zu schließen. Vielleicht stellt das noch keinen Anreiz zur Verhaltensänderung dar, ganz bestimmt aber mein Vorhaben, Dir die Hausmeisterin auf den Hals zu schicken, sobald ich die Türe wieder ins Schloss fallen höre. Diese reizende Dame beherrscht nämlich die Kunst des stundenlangen Plauderns über Nichtigkeiten ganz hervorragend. Und dann wollen wir doch mal sehen, ob Du nicht in Zukunft nach der Arbeit lieber ganz leise in Deinen vier Wänden verschwindest.

Aber mal abgesehen davon bist Du eine super Nachbarin. Echt jetzt. Sollte ich jemals Salz ausleihen müssen, würde ich ohne zu zögern bei Dir klingeln, genauso wenn ich morgens um 4.00 meine Schlüssel nicht finde, ich aber sehr dringend pinkeln muss. Glaub mir, Du wärst auf jeden Fall meine erste Adresse, sollte ich mal Hilfe brauchen. Und ich find´s einfach riesig, dass Dir meine Musikauswahl so gut gefällt. Zumindest habe ich noch nichts Gegenteiliges von Dir gehört. Du erträgst meinen musikalischen Powerpush zur Frühtour am Wochenende ebenso gelassen wie meine Lieblingsmelodien abends live auf dem Saxophon, womit Dein guter Geschmack bewiesen wäre. Wir werden sicherlich noch ganz dicke Freunde.

Bis dahin beste Grüße,

Deine fürsorgliche Nachbarin

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Montag, 26. Juni 2006
Bücherweitwurf
Oder zehn Bücher, die ich nicht, bzw. nur teilweise gelesen habe und die seitdem im Regal vor sich hin stauben.

Don fragt, welche Titel das bei mir sind. Im Allgemeinen besitze ich nur Bücher, die ich mag. Alle anderen fliegen bei mir in regelmäßigen Abständen, spätestens jedoch beim nächsten Umzug, raus. Trotzdem gibt es ein paar, die eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung zu haben scheinen. Hier meine Liste:

1. Wolfgang Iser, der implizite Leser
Ein Buch, das ich 91 gekauft – zu einer Zeit, in der ich meine Bücher auf der ersten Seite noch mit Namen und Datum versah – und nur ausschnittweise gelesen habe. Hat mich damals interessiert. Weggelegt, weil zu viele Beispiele aus der Literatur angeführt wurden, die ich nicht kannte. Gehört eindeutig in die Kategorie wird gelesen, wenn ich mal viel Zeit und keinen neuen Stoff mehr habe.

2. Matt Ruff, Fool on the hill
Geschenk eines Freundes. Sprechende Hunde sind mir suspekt, es sei denn, sie tauchen in Kinderbüchern auf. Mag es nicht aussortieren, weil es ja trotzdem ganz nett sein könnte. Kategorie Bücher, die ich spätestens nach Lesen der Widmung zuklappe (das Verfallsdatum des geschriebenen Kusses war bereits kurz nach dem Geschenk abgelaufen).

3. Robert Kunzig, der unsichtbare Kontinent
Buch über die Erforschung der Weltmeere. Im ersten Kapitel sehr theoretisch, obwohl die Begründung der Jury für einen Wissenschaftspreis lautet: „dieses Buch eröffnet uns leidenschaftlich, überraschend und wissenschaftlich fundiert eine völlig neue Welt. Noch nie wurde so spannend von den Geheimnissen der Tiefsee erzählt“. Kategorie Bücher, die die Leidenschaft eines Neunzigjährigen nach erfolgreicher Lobotomie ausstrahlen.

4. William Boyd, Armadillo
Ich habe beim besten Willen keinen blassen Schimmer, warum ich dieses Buch nie gelesen habe. Gekauft, abgestellt, vergessen. Letzteres ist kaum vorstellbar, denn der giftgrüne Umschlag macht mir nach jedem Umzug das Einsortieren besonders schwer (ja, ich sortiere teilweise nach Farbe). Kategorie das wird ganz bestimmt meine nächste Lektüre nach dem neuen Hornby und dem neuen Irving und dem neuen Sedaris und dem neuen....

5. Réjean Ducharme, L´avalée des avalés
Must have nach dem Film „Leolo“, in dem daraus permanent zitiert wird. Letztes Exemplar bei Amazon Frankreich ergattert. Kategorie Bücher, die auf französisch unheimlich mysteriös erscheinen, weil man der Sprache nur unzureichend mächtig ist. Was uns zu

6. führt: Theophile Gautier, Récits fantastiques
In einer Zeit erworben, in der mein französisch noch besser war, ich aber lieber auf englisch gelesen habe. Das Umschlagbild zeigt den Schrei von Edvard Munch. Allein deshalb musste ich es einfach haben. Kategorie was man nicht alles für die Bildung auf sich nimmt. In unmittelbarem Zusammenhang stehend mit

7. Francoise Sagan, Bonjour tristesse
Schätzungsweise zehnmal begonnen, schätzungsweise zehnmal nach der Hälfte zur Seite gelegt. Gelesen, um in Übung zu bleiben. Inhalt nie gemocht. Kategorie Bücher, an die man sich notgedrungen gewöhnt hat.

8. James Joyce, Ulysses
1991 mit den allerbesten Vorsätzen begonnen, nach etwa der Hälfte schwach geworden. Geht mir weg mit Allgemeinbildung, das Buch ist sterbenslangweilig. Kategorie wenn ich groß bin, möchte ich mitreden können.

9. Golo Mann, deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Anfangs sehr interessant. Nach einigen Kapiteln wegen Wissensoverkill beendet. Seitdem nur noch drin geblättert. Kategorie Bücher, die bei Besuchern unheimlich Eindruck schinden.

10. Die Bibel, Verfasser unbekannt
Mit zehn meine erste Bibel bekommen. Am Anfang begonnen, nach den ersten fünf (echt jetzt!) Büchern Moses weggelegt. Später selektiv gelesen. Passagen mit exakter Quellenangabe auswendig gelernt. Kategorie Bücher, aus denen man in ernsthaften Diskussionen nicht zitieren sollte, ohne einen Imageverlust zu riskieren.

Welche Titel verstauben denn bei
Herrn Rationalstürmer
Herrn Bandini (was krieg ich jetzt dafür? ;-)
und Herrn Huflaikhan
so im Regal?

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Dienstag, 20. Juni 2006
Like a rolling stone
Draußen ist Gewitter. Falsch, draußen regnet´s mit ein wenig Grollen aus der Ferne und vereinzelten Blitzen. Ich hasse Gewitter. Und ich bin ein fürchterlicher Angsthase. Am Tag als Boris Becker das Wimbledonfinale zum ersten Mal gewann, saß ich gebannt vor dem Fernseher. Draußen tobte gerade ein Gewitter. Erst haderte ich mit mir, weil man bei Gewitter nicht fernsehen sollte. Dann habe ich mich daran erinnert, dass mir noch nie was passiert ist. Das Finale war aber auch zu spannend. Also ignorierte ich alle Warnhinweise. Plötzlich ließ mich ein lauter Knall zusammenzucken. Mein Herz raste, Adrenalin schwappte kübelweise in meiner Blutbahn herum und meine Hände zitterten. Ich sah aus dem Fenster und stellte fest, dass das Haus am Ende unserer Straße brannte. In dem Moment vergaß ich meine Angst, kündigte Boris Becker kurzzeitig meine Anhängerschaft und rannte zum brennenden Haus. Der Blitz hatte dort eingeschlagen und das Haus innerhalb kürzester Zeit ausbrennen lassen. Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden. Dieses Ereignis schmälerte meine Angst vor Gewitter in keinster Weise. Ich unterbrach bei folgenden Unwettern sofort jegliche elektronischen Aktivitäten. Was beim Bügeln noch eine angenehme Ausrede war, stellte sich alsbald beim Dauertelefonieren als lästiges Hindernis heraus. Also überlegte ich mir eine Strategie. Was liegt einem christlich infiltrierten Kind näher als das Konzept von Schuld und Strafe? Wenn ich demnach etwas Verwerfliches getan hatte, musste ich sofort zu telefonieren aufhören. War ich aber folgsam, durfte ich weitersprechen. Mit der Einordnung von Masturbation hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten. War das nun gut oder schlecht? Ich entschied, dass solch körperliche Freuden nicht verwerflich sein konnten, würde sich die Häufigkeit dabei in Grenzen halten. Somit konnte ich während eines Gewitters ohne schlechtes Gewissen weiter telefonieren und Musik hören, bis ich schließlich über der Gewohnheit meinen überholten Denkansatz vergaß.

Heute ist das was anderes. Heute habe ich wieder Angst. Also überlege ich mir, was ich Schlechtes getan habe. Dabei bin ich ein durch und durch guter Mensch. Ich habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen. Na ja, bis auf die Postkarte, die ich der eifersüchtigen Ehefrau meines Liebhabers schickte, als ich stinkwütend auf ihn war. Und die Sache mit der Lüge, als ich gefragt wurde, ob ich etwas mir Anvertrautes verraten hätte, die war auch nicht so ganz okay. Und dann war da noch die Geschichte mit der Steuer, wo ich ein wenig geflunkert habe. Und als Babysitter hätte ich auch nicht in fremden Schubladen herumstöbern sollen. Aber das war nur ein einziges Mal. Auch einen nicht an mich adressierten Brief habe ich nur ein einziges Mal gelesen. Das war eine Ausnahmesituation. Und den Hund meines Ex hätte ich vielleicht auch nicht so quälen sollen. Das war nicht okay, das sehe ich ein. Und die Pornos im Wohnzimmerschrank eines Onkels hätte ich vielleicht auch nicht durchblättern sollen. Dass ich die Jeansjacke eines fremden Besitzers in der Kneipe mitgenommen habe, lag auch nur daran, weil meine eigene verschwunden war. Schließlich wäre es ohne Jacke zu kühl gewesen. Aber sonst bin ich eine ehrliche Haut. Echt jetzt. Ich bin ein richtig guter Mensch. Nicht mal eine läppische Antenne kann ich von fremdem Auto abschrauben, obwohl die Versuchung riesig ist [wir erinnern uns]. Mir kann einfach nix Schlechtes passieren. Mal ganz abgesehen davon, hat vor nicht allzu langer Zeit ein kluges Kerlchen zu mir gesagt, dass man immer vom Guten im Menschen ausgehen sollte. Die Leute tun nicht Dinge, um anderen zu schaden. Sie tun es in guter Absicht oder so. Für diese Einstellung habe ich ihn bewundert und hoffe sehr, dass er es auch leben kann. Übrigens hat er heute einen wunderbarenText geschrieben, den ich hiermit zu lesen empfehle. Das gibt bestimmt Karmapunkte und wenn nicht, dann wenigstens Traffic. Meine Güte, dass ich aber auch immer so lange brauche, um auf den Punkt zu kommen.

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Samstag, 17. Juni 2006
Only the lonely
Gestern der Supergau. Firewall upgedatet und Computer neu gestartet. Das fand der kleine Kerl wohl putzig, jedenfalls hat der das Spielchen selbständig noch eine ganze Weile fortgesetzt. Immer rauf und wieder runter. Natürlich nicht ganz, sondern nur bis zu einer Bluescreenanzeige, auf der in einigen Sätzen erklärt war, was kaputt ist. Die Anzeige war lange genug zu sehen, um sie als Fehlermeldung zu identifizieren aber zu kurz, um sie richtig durchzulesen. Robin eilte dann zur Hilfe und hatte die glorreiche Idee, die Anzeige zu fotografieren, um sie zu lesen. Ging nicht, weil sie zu schnell wieder weg war. Filmen funktionierte, wenngleich die Einstellung im Film ähnlich der Echtzeiteinstellung an Länge war. Also zu zweit vorm Bildschirm und die Äuglein gekniffen. Half aber nix. Um das Thema hier mal abzukürzen: war ein Hardwarefehler. Wir mussten leider amputieren. Der Patient ist wohlauf und befindet sich noch bis Sonntag in der Reha.

So kam´s, dass ich mein Leben gestern und heute ohne Internetverbindung fristen muss. Am Anfang fühlte ich mich gleich ein wenig einsamer, so ganz ohne Verbindung zur Aussenwelt. Dann habe ich mich daran erinnert, dass man auch telefonieren und Leute treffen kann. So ganz in echt und ohne Bildschirm dazwischen. Dumm nur, dass alle meine Adressen und Telefonkontakte auf dem Computer gespeichert sind. Unter der einzigen Telefonnummer, die ich auswendig weiß, war keiner zu erreichen. Es rief auch keiner von sich aus an. Das ist meistens so, weil meine Bekannten glauben, ich sei sowieso nicht daheim. Im Grunde unlogisch, weil ich ja ab und zu doch daheim bin. Immerhin zahle ich die monatliche Miete nicht, damit meine Möbel sich wohl fühlen. Schließlich hab ich mich dann für DVD gucken entschieden. Draußen läuft sowieso nur Fußball. Erst der alte Klassiker Le grand bleu. Völlig weltfremd und zum dreissigsten Mal gesehen. Mann glaubt, er sei ein Fisch, Frau verliebt sich in Mann, Mann verliebt sich in Delphin, das alte Spiel eben. Man kennt das ja. Gleich Audrey Hepburn in Breakfast at Tiffany´s hinterhergeschoben. War sehr frustrierend. Die Frau sieht nach einer durchzechten Nacht noch phantastisch aus. Wie unrealistisch. Immerhin festgestellt, dass George Peppart einem Bekannten von mir ähnlich sieht. Sofort gewechselt zu Les choses de la vie mit uns Sissi Romy. Mann (Michel Piccoli) hat einen Autounfall. Kurz vor seinem Tod zieht sein Leben an ihm vorbei. Konnte sich nie zwischen zwei Frauen entscheiden, zwischen Freiheit und Bindung, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sowas frustriert extrem. Ausserdem will man nach diesem Film nicht unbedingt in ein Auto steigen. Also bin ich ins Bett gestiegen, meinen eigenen Film träumen. Der war aber auch nicht viel besser. Morgen kommt mein Sorgenkind wieder heim. Dann gibt´s neue Geschichten. Wo ich momentan schreibe? Naja, man hat ja so seine Beziehungen...

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Freitag, 16. Juni 2006
Running gag


Als ehemaliger Testbeifahrer eines alten Kifferbusses muss ich gestehen, dass die Ablagefläche - zumindest was Füße betrifft - sehr geräumig war.

Danke Herr Kid37. Ich habe herzlich gelacht.

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Montag, 5. Juni 2006
It's not wise to upset a Wookiee
Meine Oma sagte immer, ich darf Kaugummis nicht schlucken, sonst würde der Magen verkleben. Sehr schnell fand ich heraus, dass das nicht stimmte. Die Kaugummis kamen nämlich als Ganzes hinten wieder raus. Nicht dass ich danach gesucht hätte, ich hab das einfach gesehen, weil meine Oma mir auch beibrachte, dass man nach dem Spülen in die Toilettenschüssel schaut, um sicherzugehen, dass auch alles verschwunden ist. Genauso verhält es sich übrigens mit Mais oder anderen Speisen. Im Biologieunterricht lernte ich zudem, dass Urin bei Diabetes nach „Mäusen“ rieche. Wie die kleinen Nager riechen, wusste ich nicht, war aber der festen Überzeugung, zuckerkrank zu sein, nachdem ich Spargel gegessen hatte. Übrigens riecht nicht jeder Urin typisch nach Verzehr von Spargel. Bei manchen Menschen bleibt das Wässerchen geruchsneutral. Das aber nur am Rande.

Ich schluckte auch weiterhin Kaugummis. Meistens brauchte ich durchschnittlich so zehn Minuten, um ein ganzes Päckchen Kaugummis zu essen. Meine Lieblingssorte war Hubba Bubba. Nach etwa zwei Minuten schmeckten die aber nicht mehr nach Erdbeere oder Zitrone, also schob ich einen zweiten nach. Beim dritten schmerzte bereits die Kiefermuskulatur. Ich schluckte den Bollen und steckte mir einen neuen hinterher und so fort. Blöd war nur, dass ich trotzdem nach kurzer Zeit schon wieder Hunger hatte. Wenn man Kaugummis mit Minzgeschmack kaut, hat alles, was man hinterher isst oder trinkt einen Minzegeschmack, selbst wenn der Kaugummi schon lange im Verdauungstrakt gelandet ist. Deswegen mag ich keine Kaugummis mit Minze. Die Zuckerfreien sind auch nicht besser, denn mit denen kann man keine großen Blasen machen. Während man andere bis zu einem Durchmesser des eigenen Kopfes aufblasen kann (liebe Kinder, bitte nicht nachmachen), bringt man mit zuckerfreien Sorten maximal eine Blase mit dem Durchmesser eines Maiskornes zustande und das auch nur mit viel Übung. Unklar ist mir bis heute auch, wie man Kaugummi mit geschlossenem Mund kauen kann. Früher dachte ich immer, Kaugummis kaue man hauptsächlich, um damit Schmatzgeräusche zu erzeugen. Später war ich der Meinung, man kaue Kaugummis, um unliebsame Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Der Siegeszug der Zahnseide über den Globus war erst am Anfang. Wenn sich solch ein Partikel in den Kaugummi einmal eingearbeitet hatte, musste man den unweigerlich schlucken, da das Speiseüberbleibsel eine ordentliche Blasenbildung verhinderte. Blasenbildung ist für eine gesunde Entwicklung in der Sozialisation sehr wichtig. Die primären (oder auch sekundären) Geschlechtsorgane sind noch ziemlich unterentwickelt, folglich vergleichen Schüler, wer die größeren Blasen machen kann. Nach dem Platzen zieht man dann die Reste vom Gesicht und hofft, dass die Haare verschont blieben. Wer einmal Kaugummi im langen Haar hatte, weiß was ich meine. Kürzlich sah ich ein Bild von Giulia Siegel (nein, die muss man nicht kennen), deren Gesicht vollständig von den Fetzen einer Kaugummiblase verklebt war. Schon blöd so was, zumal auch Kosmetika die Qualität des Kaugummis nicht unbedingt verbessern. Wahrscheinlich hat sie ihn hinterher schlucken müssen. Ob so ein Kaugummi die Peelingmaske ersetzen kann?

Gerne erinnere ich mich auch noch an die Kaugummiautomaten, die man mit fünf Pfennig Stücken fütterte und die farbige Kaugummikugeln ausspuckten. Die wurden später von Zigarettenautomaten an den Straßenecken abgelöst. Die Kugeln konnten mit dem Bügeleisen sehr schön in Kleidertaschen eingearbeitet werden. Die Farbe war noch von außen zu erkennen. Nicht unbedingt ein Quell der Freude für unkreative Mütter. Nach einigen Versuchen wurde kurzerhand das Taschengeld gestrichen. Inzwischen esse ich kaum noch Kaugummis. Beim Versuch mit einer Nicotinelle wurde ich den Geschmack einen ganzen Tag nicht mehr los. Wenn es wenigstens ein angenehmer Geschmack wäre, hätte ich dagegen auch nichts einzuwenden. Tatsächlich kratzt dieser Inhaltsstoff aber im Hals und bedeckt die Geschmacksknospen mit einem dauerhaften Schleier. Möglicherweise werden dadurch auch Synapsen blockiert. Nicotinellen als geschmackliche Beta-Blocker, das käme den Menschen zugute, die gezwungen sind, sich in Ländern mit gewöhnungsbedürftiger regionaler Küche für längere Zeit aufzuhalten. Man könnte beispielsweise die Dinger bei der Einreise nach Großbritannien gewinnbringend verkaufen. Oder man füttert damit Kinder, bei denen – wie bei mir – Brechreiz beim Verzehr von Grießbrei ausgelöst wird. Manche Eltern tauchen Schnuller ja auch in Bier, damit die Kleinen besser schlafen.

Übrigens habe ich mir vor nicht allzu langer Zeit ein Schweizer Worldadapter gekauft. Das ist so ein zylinderförmiges Ding, wo die einzelnen Steckkombinationen durch einen Schiebemechanismus gewählt und ausgefahren werden können. Ein hochmodernes Teil also. Das Epiliergerät passt auch ganz hervorragend in die Ausgangsbuchse, nicht aber das Netzteil meines Laptopakkus. Der Rückschluss, Schweizer fänden demnach wichtiger, haarbefreit zu sein, als mit dem Rest der Welt in Verbindung zu treten, liegt nahe. Na ja, die Schweizer haben schon immer ihr eigenes Ding gemacht. Gibt es in der Schweiz eigentlich Kaugummi mit Schokigeschmack? Oder behelfen die sich mit Tobleroneresten? Diese Honigrudimente in Toblerone lassen sich nämlich ganz hervorragend zu Kaubonbons verarbeiten. Man nehme eine Tafel Toblerone und lutsche jedes einzelne Dreieck so lange, bis die einzelnen Honigteilchen übrig bleiben. Dann sammle man die und kaut sie zu einem großen Batzen zusammen. Blasen kann man damit allerdings nicht machen, es scheint jedoch ebenfalls verdauungsresistent zu sein. Will man nun Kaugummis wie Pflanzen klassifizieren, ist diese Eigenschaft sicherlich von großer Bedeutung, ebenso wie die Eignung zur Blasenbildung. Kaugummis und –bonbons gehören demnach derselben Gattung an. Nur in der Unterkategorie unterscheiden sie sich ein wenig. Kaugummis wachsen nicht auf Bäumen, sie wachsen auch nicht unterirdisch und werden nicht von Sträuchern geerntet. Meine Schlussfolgerung, dass Kaugummis dann wohl gelegt oder geboren werden, wurde leider zu Schulzeiten widerlegt. Die Erkenntnis dämmerte bei mir in etwa zeitgleich mit der Entdeckung des Christkind- und Osterhasenschwindels. Die einzigen Pflanzen, die ich danach noch züchtete, waren Orangen- und Zitronenbäumchen. Wenn man nämlich Orangenkerne schluckte, waren die ebenfalls verdauungsresistent. Die Kerne, die ich anpflanzte, entfernte ich jedoch schon vor dem Verzehr. Meine Fensterbankplantagen trugen leider nie Früchte. Deshalb setzte ich sie irgendwann enttäuscht auf einer Autobahnraststätte aus. Orangenbäumchenklappen gab es nämlich nicht und auch keine Orangenbäumchenheime. Hoffentlich hat sich eine gutherzige Familie ihrer angenommen.

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