Freitag, 2. Juni 2006
Is anybody out there?
Bin am Sonntag in Düsseldorf. Gibt´s dort Blogger, die an diesem Tag Zeit für eine Tasse Kaffee/Tee/Bier und ein nettes Gespräch hätten? Andernfalls arbeite ich mich durch den Bücherberg, der seit Monaten wächst.


Einfach Mailbutton links drücken. Bitte aber nicht alle auf einmal...

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Montag, 15. Mai 2006
Itchy bitchy steamy beamy
Vor drei Wochen wurde mir die abschraubbare Autoantenne geklaut. Seither renne ich in der Gegend rum und sehe nur noch Autoantennen. Erst dachte ich Schraubst halt eine von einem fremden Auto ab aber das entspricht mir nicht. Allerdings muss ich zugeben, juckt es gewaltig in den Fingern. Folgender Dialog entspannt sich so oder ähnlich seitdem fast täglich in meinem Hirn:

Bitch:Guck mal, da ist ein VW mit Starnberger Kennzeichen.
Moralizer: Ja und?
Bitch: Komm schon, der kann 50 Tacken sicher verkraften. Wohnt nicht umsonst auf dem gehobeneren Land.
Moralizer: Ganz toll. Irgendeiner fängt mit diesem Scheiß an und dann geht´s einmal rundrum. Du musst das unterbrechen. Erst rumnölen, wie schlecht die Welt ist und dass die Leut keinen Respekt vor Privateigentum mehr haben aber selber keinen Deut besser sein oder wie?
Bitch: C´mon, davon wird die Welt auch nicht besser. So eine klitzekleine Antenne von einem klitzekleinen Auto....
Moralizer: NEIN! BASTA!
Bitch: *schmollt*
Moralizer: Hey Spatzl, morgen gehen wir zum Mediamarkt eine Antenne kaufen, hm, was meinst? *knufft mit dem Ellenbogen*
Bitch: grmlgrmlgrml
Moralizer: Gleich morgen früh. Als allererstes, ja?
Bitch: gnagnagna
Moralizer: Jetzt sei halt ned a so! *stubst mit dem Finger in die Rippen*
Bitch: hihi...pfffhmm...mhm. *nickt ganz leicht*
Moralizer: Na also, geht doch. Jetzt gibst ma noch ein Bussi und dann simma wieder gut *hält die Backe hin*
Bitch: Alter Depp! Bis morgen hast es eh wieder vergessen.
*singt leise* S´war immer so, s´war immer so...

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Sonntag, 14. Mai 2006
Yo mama!
Aus aktuellem Anlass:

Früher dachte ich immer, Mutter zu sein wäre bestimmt ganz schlimm. Dabei bezog sich mein Urteil nicht auf die Fakten meiner eigenen Erfahrung, sondern vielmehr auf einen einzigen Umstand. Meine Oma erhielt regelmäßig Spendenbittbriefe vom Müttergenesungswerk. Wenn Mütter genesen sollen, wären sie demnach krank, so meine Schlussfolgerung. Ich dachte weiter, Mutter sein wäre so was wie eine Grippe mit hohem Fieber, die aber nie vorbeigeht. Deswegen beschenkte ich meine Mutter regelmäßig am Muttertag mit selbstgemalten Bildern, auf denen alles Gute, wahlweise auch gute Besserung stand. Natürlich wurde das irgendwie missverstanden. Dabei hatte ich es nur gut gemeint. Mit den Jahren folgte Selbstgebasteltes aus Filz, Streichhölzern und leeren Klopapierrollen. Ich war sozusagen Vorreiter für die moderne Kunst. Beuys hat später meine Idee mit dem Filz geklaut. Wie er allerdings von meinen Werken Wind bekam, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich – so meine Vermutung – wurde unser Müll damals wegen der hohen Verbrennungskosten oder einer geheimen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Kohleabbaukumpel von Süddeutschland ins Ruhrgebiet transportiert. Immerhin fand ich eines meiner Werke in der Tonne hinter dem Haus. Grund genug, von nun an auf verfallbeständigere Materialien wie gebrannter Ton und Stein auszuweichen.

Irgendwann begann ich den Muttertag zu hassen. In der Schule mussten wir im Werkunterricht bereits eine Woche vor besagtem Tag mit Bastelarbeiten beginnen, die dann zuhause sowieso im Müll landen würden. Außerdem war ungeachtet der Wetterlage ein obligatorischer Spaziergang an diesem Tag angesagt. Ich war Spaziergangnehmer. Von Gewerkschaft und Betriebsrat war damals noch nicht die Rede. Während ich lustlos durch Wald und Wiesen hinter meiner Rudimentärfamilie herschlurfte, sammelte ich Steine, die ich meiner Mutter aufgrund eingeschränkter Jackentaschenkapazität in die Handtasche schmuggelte. Nach unserer Rückkehr leerte meine Mutter ihre Tasche aus und ich sortierte vor ihren Augen die für mich weniger wertvollen mit gezieltem Wurf durch die offene Balkontüre aus. Das war die Mehrzahl der Steine und meine späte Rache.

Heute empfinde ich es – abgesehen von krakeelenden Kleinkindern und Platzmangel– noch ganz nachvollziehbar, wenn die Familien morgens zum Frühstück mit den Kleinen öffentliche Lokalitäten aufsuchen, in denen ich aufgrund von Einkaufsverweigerung zu frühstücken gezwungen bin. Schlimm sind aber die erwachsenen Kinder, die ihren Müttern gelangweilt im gebügelten Hemd gegenübersitzen, um der Mama was Gutes zu tun. Sätze wie Ach wie schön, dass wir heute mal zusammen frühstücken werden zum konversationslückenfüllenden Mantra. Solcherlei Zusammenkünfte sind nur noch durch die Anwesenheit des jeweiligen Lebensabschnittsgefährten zu toppen. Dann sitzen Mama und Tochter/Sohnemann, die Abstammung unverkennbar im Gesicht tragend, nebeneinander und werden durch ein zwischen beiden hin und her wanderndes Augenpaar von gegenüber permanent verglichen. Ich bin mir sicher, die Trennungsrate steigt nach so einem Tag bei unverheirateten Paaren erheblich. Keiner kann die Augen vor den Spuren des Älterwerdens verschließen, doch während man sich selbst mit gnädigeren Augen betrachtet, wird im Angesicht der gealterten Ausgabe des Bettgefährten keine Gnade mehr möglich sein. Mal ganz ehrlich, wer hatte nach einer Familienzusammenkunft nicht schon das Antlitz der Schwiegermutter im Kopf, während man sich abends dem Partner lustvoll nähert. Im Angesicht der Schwiegermutter stirbt jegliche Erotik. Es soll dies gar ein in Fachkreisen empfohlenes Mittel gegen vorzeitigen Orgasmus sein. Davon ist unbedingt abzuraten, denn auf Dauer könnte dies nicht nur einen vorzeitigen Orgasmus, sondern jegliche Lust im Keime ersticken. Und da wundern sich noch Manche, dass ältere Männer oft jüngere Frauen bevorzugen. Bei so manchen Gesichtern, die ich heute sah, wundert mich nichts mehr. Erotisches Heimweh hat seine Wurzeln in genau solchen Tagen wie heute.

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Donnerstag, 4. Mai 2006
In the summertime (Sommer kommt´s)
In München ist der Sommer ausgebrochen. Keine Ahnung, wie das Wetter in Deutschland so ist (ja, da bricht das Freistaatbewußtsein durch), ich glaube ja keiner Wettervorhersage aber Erfahrungsberichte von überall werden gerne in den Kommentaren gelesen – vor allem wenn es irgendwo heute regnen sollte. Gestern war´s auch schon schön. Vorgestern war´s erst nicht so schön aber dann war´s schon schön... An dieser Stelle unterbreche ich die laufende Schneebergerparodie. Man soll ja immer schön sich selbst treu bleiben. Und authentisch und so. Das ist derzeit ziemlich hip und soll ein anderes Mal besprochen werden.

Worin ich mir allerdings untreu wurde, ist meine körpereigene Melatoninausschüttung. So ist das eben mit Kontrollfreaks. Immer schön dosiert und nur nie zu viel auf einmal. Als Ergebnis hat sich meine Haut heute Morgen rötlich verfärbt. Das war so nicht geplant aber irgendwie ist mein Zellengedächtnis auf dem Stand von vor zehn Jahren. Irgendwer sagte mir mal, dass das eine Alterserscheinung sei. Die alten Leute leben auch vorwiegend in der Vergangenheit, zumindest können sie sich daran am besten erinnern. Ich glaube heute noch, ich könne mich der Sonne ungehindert aussetzen und keinen Sonnenbrand kriegen, da ich ein dunkler Typ bin. Die kleinen dunklen Flecken, die sich in den letzten zehn Jahren auf meiner Haut wie die Karnickel vermehren, ignoriere ich dabei geflissentlich. Was ich auch verdrängt habe, sind die auf UV-Strahlung zurückzuführenden Schmerzen, die man nachts hat, wenn man auf einem roten Rücken zu liegen kommt. Nein, ich kriege ja keinen Sonnenbrand, den kriegen nur die anderen, diese hellhäutigen Typen, die sich ohne Sonnenschutz stundenlang im Freien bewegen und die Engländer, die sich selbst dann noch am Strand aalen, wenn die Haut bereits in Fetzen von den Schultern hängt. Die Schmerzen müssen demnach eine andere Ursache haben, eventuell eine Waschmittelunverträglichkeit oder ein subkutaner Muskelkater jeweils gepaart mit einem offensichtlich abfärbenden neuen Kleidungsstück. Oder das war einfach was Psychosomatisches. Dagegen kann man dann irgendwelche Blüten vom Bach einnehmen und ein wenig meditieren.

Ich hab ja schon viel meditiert in meinem Leben, meist für den Weltfrieden und gegen das Ozonloch. Irgendwie hab ich auch das Gefühl, es ist alles besser geworden, außer dem Weltfrieden und dem Ozonloch. Vielleicht hab ich einfach die falsche Technik. Oder ich muss mich noch mehr anstrengen und das mit verschiedenen keltischen Ritualen kombinieren. Natürlich muss da auch der äußere Rahmen stimmen. Man meditiert am besten nach Osten kopfstehend auf einem mit Dreadlocks ausgestopften buddhistischen Meditationskissen (Fortgeschrittenen genügt eine Kippa oder ein Pileolus als Polsterung).Dabei kann man die nach unten rutschende Burka mittels Gebetskapselriemen um die Beine befestigen. Streng darauf zu achten ist, dass während der Meditation sämtliche Kasten der Kommode im Zimmer geschlossen sind. Als Hintergrund eignen sich leise Sitarklänge und auf einem kreuzförmigen Rost grillende Fischstäbchen, die man hinterher zusammen mit kosher Cola verzehren darf. Wenn das ganze Brimborium nichts bringt, war´s wenigstens politisch korrekt. Das ist in der heutigen Zeit unheimlich wichtig.

Ob man so ein Ozonloch wohl stopfen kann? Ich hätte da schon eine Idee. Man braucht nur Cargoflugzeuge der Aeroflot mit ausgedienten Brennstäben von Atomkraftwerken auf der ganzen Welt bestücken und die immer innerhalb des Loches kreisen lassen. Hilft zwar nix gegen das Loch, sieht aber bei Nacht hübsch aus. Ich meine, diese ganze Tschernobylgeschichte ist doch auch recht hübsch gewesen. Letztens war ich in Kiew und habe mich gewundert, warum die Leute dort alle so strahlen, bis ich dann im Stern oder Spiegel oder so von dem Tschernobyljubiläum gelesen habe. Da war mir alles klar. Seit heute Nachmittag strahlt meine Haut auch, nämlich rot. Ich war schon wieder in der Sonne, weil ich vergessen hatte, dass ich da schon gestern war. Irgendwie steht mir rot auch vorzüglich. Und passt so gut zu meinem neuen Bikini, den ich jedoch erst tragen werde, wenn ich auch in der Lage bin, mein überschüssiges Körperfett zu vergessen. Ja, man muss auch mal vergessen können. Dann kann das Leben so schön sein wie das Wetter.

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Donnerstag, 27. April 2006
I´d rather drive a Titleist
Ab und zu muss man ein wenig in sein Kopfkissen weinen. Das lässt jedoch nicht nur die Augen unschön aufquellen, sondern auch Federn zusammenkleben. Wer sein Kissen in der Waschmaschine fluffig waschen möchte, sollte Tennisbälle mitwaschen. Habe ich jedenfalls gehört. Meine Karriere als Tennisnachwuchsspielerin habe ich nach kurzem Fehlversuch vor 24 Jahren beendet. Tennisbälle waren keine im Haus, als ich das Kissen in die Trommel stopfte. Was ich allerdings in Vorbereitung auf die kommende sexbefreite Zeit hatte, waren Golfbälle. Macht auch keinen Unterschied, denn auf die Größe soll es bekanntlich nicht ankommen. Dachte ich. So schleuderten in der Maschine drei Titleist mit. Der Lärm im Schleudergang konnte sich mit einem ausgewachsenen Gamelanorchester messen. Das erinnerte mich an einen alten Witz:
Lower class working people play football,
lower class management people play tennis,
upper class management people play golf.
What´s the conclusion of it?
The higher the position is, the smaller the balls are.

Die golfballgeläuterten Daunen waren allerdings nicht annähernd so fluffig wie erwartet. Das ließ mich erneut in mein Kissen weinen.

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Mittwoch, 12. April 2006
Rechtschreibreform der reformierten Rechtschreibung
Es ist so, dass ich schon zu Schulzeiten nicht mit diesen ganzen Reformen zurecht kam. Da gab es die reformierte Oberstufe, die Reform der reformierten Oberstufe und letztlich dank Mayer-Vorfelder die reformierte Reform der Oberstufenreform. Hätte dieser Mann beizeiten seinen Faible für Fußball ausleben dürfen, hätten nicht unzählige Schüler Baden-Württembergs unter den Ausgeburten seiner Machtfantasien zu leiden gehabt. So aber mussten die künstlerisch Begabten in saure mathematisch-naturwissenschaftliche Äpfel beissen. Nix mit Reli mündlich, wer nicht mindestens Mathe schriftlich in der Abitursprüfung belegte. Nix Kunst LK und gleichzeitig was mit Deutsch. Nein, das musste schon handfest sein und beweisbar, wie z.B. Physik oder Chemie oder wenigstens was in einer fremden Sprache. Nun, wir haben uns durchgebissen und es hinter uns gebracht. Ob wir deswegen bessere Menschen sind, als jene, die in Bremen oder gar Rheinland-Pfalz die Allgemeine Hochschulreife erlangten, wage ich zu bezweifeln.

Und jetzt kommt der nächste Hammer. Man hat die Rechtschreibung reformiert, dann die Reform überarbeitet und schließlich sich auf ein gemischtes System aus alt und neu geeinigt. Halt, stimmt nicht, denn von Einigung ist weit und breit keine Spur. Man wolle anfechten, protestieren und schließlich eine reformierte Reform erzwingen. Merkwürdig, denn in den 80ern gingen Leute gegen Atomkraft und Volkszählungen auf die Straße. Das sind dieselben, die heute Punkte auf Bonuskarten sammeln und in schicken Lofts wohnen, die sie vorbehaltlos von den Münchner Stadtwerken mit Strom und Wärme beliefern lassen. Naja, die Zeiten ändern sich und die Leute müssen halt ihren überschüssigen Idealismmus irgendwo ausleben. Deswegen macht man jetzt an der Rechtschreibung rum. Wie der ein oder andere sicher schon bemerkte, ist mir die Reform ziemlich wurscht. Ich schreibe, wie ich es gelernt habe und halte das sogar für richtig. Dabei befinde ich mich in guter Gesellschaft, denn die Gruppe der Ignoranten wächst täglich. Einziges Novum, das ich angenommen habe, ist das scharfe s durch ss zu ersetzen. Aber selbst da bin ich ziemlich inkonsequent. Überhaupt hat dieses Ding einen Haufen Namen. "Scharfes s" kann ich mir nicht so recht erklären, denn scharf kann Essen sein oder eine auf bestimmte Art gekleidete Dame aber doch kein s. "Es-zet" geht gar nicht. Ich erinnere daran, dass es sich hierbei um einen eingetragenen Markennamen handelt. Die Eszett-Schnitten schmeckten lecker zwischen Brötchen. Wie ß schmeckt, weiß ich bis heute nicht. Im Schwäbischen gibt es den Begriff "dreierles s", was soviel bedeutet wie 3 s, also sss. Kann auch nicht sein, denn die wenigen Worte mit drei s in Folge sind künstlich zusammengefügt, während man jedoch oft schon zwei von der Sorte als solches bezeichnet. Egal, ich mag es nicht, das ß. Lese ich einen Text, in dem bestimmte Worte mit ß auftauchen, glaube ich automatisch, der Autor habe bestimmt einen Zungenschlag oder lisple mindestens. Zurecht meinen Sie nun, das sei eine haltlose Unterstellung. Es ist nur so, dass ich gelesene Texte gleichzeitig in meinem inneren Ohr höre, obwohl ich die Stimme des Autors möglicherweise nicht kenne. Manchmal lese ich sogar laut. Meistens dann, wenn ich die Zeilen mit dem Zeigefinger nachziehe. Nein, ich kann auch freihändig lesen und nein, ich muss ersatzweise nicht bestimmte Passagen mit dem Bleistift unterstreichen (nein, nicht mal mit Lineal). Diese Phase habe ich dank eines guten Therapeuten überwunden. Ersatzweise tourette ich auf anderem Gebiet. Kommen wir zurück zum ß. Wo liegt der Ursprung für das ß? Eltern B und F. Aufgrund eines genetischen Fehlers nach unten inkontinent, dafür oben geschlossen. Mag sein, dass die Öffnung eines Elternteils in der Evolution einfach nach unten verrutscht ist. Vielleicht ist das praktischer. Jedenfalls ist die Rechtschreibevolution grausam und beginnt nun, diesen Mutanten aussterben zu lassen. Das ß kämpft um seine Arterhaltung. Allein es ist zu schwach, um zu überleben.

Genau das sind die Gründe, warum es heute schon die Klugscheisse® gibt. Nachnamen entstehen ja aus Berufsgruppen, Ortsnamen o.ä., da liegt es nur nahe, auf dieses überzüchtete ß zu verzichten und daraus ein ss zu machen. Aber keine Angst, ich habe derzeit nicht vor, mich zu reproduzieren, selbst wenn bei blogger.de schon eine URL mit meinem Namen existierte, als ich hier aufschlug. Damit habe ich nichts zu tun, ehrlich. Ich schwör! Doppelschwör!

Und wer mir jetzt noch verrät, wie man seinen Mitgliedsnamen hier ändert, dem sei mein lebenslänglicher Dank gewiß.

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Montag, 10. April 2006
Play it, Sam!
Dass Musik Emotionen transportiert ist nicht neu. Dass mit bestimmten Titeln jeder Mensch ganz eigene Assoziationen verbindet, auch nicht. Nur sind wir selbst für derartige Assoziationen verantwortlich. Das darf nicht vergessen werden.
Ich hatte mal eine Lieblings CD, die Tag und Nacht lief. Das ist nicht ungewöhnlich. Meine temporären Lieblings CDs laufen so lange, bis ich mich entweder sattgehört habe oder aber sie von der nächsten abgelöst werden. Das ist sehr praktisch, denn wenn Besuch kommt, muss ich nicht lange nach passender Musik suchen, die steckt schon in der Anlage. So begab es sich einst, dass ich Übernachtungsbesuch hatte. Dieser One-night-stand entwickelte sich jedoch so unvorhergesehen zu einem ganzheitlichen Desaster, dass ich an dieser Stelle lieber nicht davon berichten möchte. An der Musik kann es nicht gelegen haben. Damals lief De Phazz auf Repeat. Der Besuch verließ meine Wohnung freiwillig nach angemessener Zeit und ich war dafür unendlich dankbar. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass ich die besagte CD nicht mehr hören konnte, ohne an die traumatischen Ereignisse der vergangenen Nacht erinnert zu werden. An diesem Zustand hat sich auch nach Jahren nichts geändert. Jedesmal wenn ich Ausschnitte der CD höre, macht sich in mir ein Unwohlsein breit, das erst aufhört, nachdem ich andere Musik aufgelegt habe. Somit habe ich mich selbst unbewußt zum Opfer in Clockwork Orange Manier konditioniert. Dabei finde ich die Neunte von Beethoven so schlecht nicht.

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Sonntag, 9. April 2006
Incidental solar radiation
Gerade habe ich mir ein Strahlungsschild aus mit Alufolie bezogener Pappe für meine Fenster gebastelt. Wer jetzt an meinem mentalen Zustand zweifelt, dem sei erklärt, dass ich mich dadurch gegen die intensive Sommersonneneinstrahlung zur Wehr setze. Durch die Morgensonne wird sich mein Zimmer dermaßen aufheizen, dass nicht nur meine Schweißdrüsen, sondern auch meine CD Sammlung und die Pflanzen darunter zu leiden haben. Ausserdem wehrt das Schutzschild in Zukunft neugierige Blicke der Nachbarschaft ab. Vielleicht hätte ich die Pillen nicht absetzen sollen. Naja, wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
Der Sommer kann kommen, ich bin gewappnet.

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Dienstag, 4. April 2006
Wait a minute Mr. Postman
Die Hausmeisterin nimmt Pakete entgegen, wenn der Empfänger nicht da ist. Kürzlich kam eines für Frau Klugscheisser. Die kennt sie nicht. Das Päckchen ging zurück.

FK: Also wenn mal wieder was für Frau Klugscheisser...
HM: Ja, stell´ns eana vor, da war a Packerl für eine Frau Klugscheisser. Des is scho komisch wia de Leid heizudag hoassn.
FK: Ja, äh, also das bin ich.
HM: Wos?
FK: Naja, das ist ein Pseudonym.
HM: Wos?
FK: Also ein Name, den ich mir gegeben habe und da kommt auch Post für mich unter diesem Namen.
HM: Ja, wohnt da no wer?
FK: Nein, das ist MEIN Name.
HM: Is de O´gmeldt?
FK: Nein, hier wohne nur ich und manchmal schicken mir nette Menschen Geschenke unter diesem Namen.
HM: ?
FK: Ja also falls mal wieder...
HM: Ah SIE san des! Mei, da wär I jetzad nicht draufkommen, gell. Haha. Ja mei, des is wos.
FK: Richtig. Und falls mal wieder...
HM: Ja mei, des kann I ned wissn. Aber sie san doch de Frau ***** oda ned?
FK: Ja schon und der andere Name ist ein Künstlername.
HM: ?

Ich geb´s auf. Wer mir eine Freude über die Wunschliste machen möchte, schicke mir bitte zusätzlich eine Mail. So können Sie sicherstellen, dass alles ankommt. Denn mein Schriftverkehr mit Amazon verlief ähnlich dem Gespräch mit der Hausmeisterin.

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Samstag, 1. April 2006
Sick chick


Schon seit einiger Zeit nimmt sich diese verf*ckte amerikanische Einwanderungsbehörde das Recht heraus, Besatzungsmitgliedern bei erhöhter Temperatur - welche unbedingt mit Seuchengefahr gleichzusetzen ist - bei der Einreise ein Thermometer in den Hintern zu stecken*. Nun ist es aber so, dass ich vor drei Tagen noch vollkommen gesund in die USA einreiste, seit meiner gestrigen Heimkehr jedoch mit einem Grippeausläufer zu kämpfen habe. Zunächst vermutete ich eine abgeschwächte Form der tödlichen Männergrippe. Die Beschaffenheit meiner Chromosome lässt mich jedoch diese Krankheitsform nahezu ausschließen. Des Weiteren verbrachte ich mehrere Stunden fliegend und erinnerte mich an den Spruch einer Kollegin. Als sich ein Gast über die Beschaffenheit seiner Mahlzeit mit den Worten "this chicken is bad" beklagte, ermahnte diese das Hühnchen mit erhobenem Zeigefinger: "You bad, bad chicken. Be a nice chicken!"
Es kann sich nur um Vogelgrippe handeln.

*Wie gerne würde ich dem Amerikanischen Präsidenten eigenhändig ein Fieberthermometer dieser Größenordnung bei seinem nächsten Europabesuch einführen.

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