Dienstag, 16. Oktober 2012
Simple Life
Seit ich weiß, dass das Leben keinen Sinn hat, geht es mir viel besser.

Frau Klugscheisser (2012). So ist das Leben. In Gesammelte Weisheiten. de: Blogger.

Und das ist gar nicht so einfach. Weil ich darauf getrimmt bin, meine Zeit sozusagen sinnvoll zu gestalten. Das Internet auslesen beispielsweise ist nur eingeschränkt sinnvoll, genau wie den ganzen Tag Solitär spielen. Fenster putzen gibt schon mehr Karmapunkte vor dem strengen Auge meines inneren Eltern-Ichs. Und ganz prima wird's bei Sport. Aber was passiert, wenn ich plötzlich merke, dass ich nur zum Zeitvertreib studiere und nicht weil's etwa sinnvoll ist? Was geschieht, wenn sich plötzlich alle Werte verschieben und sinnvoll nicht mehr das ist, was durch Schweinehundgejaule den Tierschutzverein auf den Plan ruft, sondern das, was statt Mühe Spaß macht? Und wenn ich dann noch Sachen mache, die sowohl sinn- als auch spaßbefreit sind.

Ja, gelegentlich habe ich auch echte Probleme.

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Donnerstag, 24. Mai 2012
Stop Whining
Wie sollte ich es besser sagen:

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Dienstag, 29. November 2011
How To Say Goodbye
Lebensabschnitt

Dicke Leseempfehlung:
Meinwärts schreibt über ihren Abschied vom Therapeuten. Beim Lesen des Textes habe ich sehr oft genickt. via Stadtneurotiker

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Jahresabschnitt



Die Julia im Park in Bogenhausen

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Fantasieabschied

Liebe Twilight Fanatiker,

Nur damit das ein für allemal klar ist:

Dear Twilight fans,
Please realize that because vampires are dead and have no blood pumping through them, they can never get an erection. Enjoy fantasizing about that.
Sincerely, Logic


(wobei ich das mit der Logik im Gesamtkontext doch ein wenig überzogen finde.)

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musikalischer Abschied

Eine Hörempfehlung für alle Jazzfans, die ich Ihnen gerne wärmstens ans Herz legen möchte:

Schalten Sie am Freitag um 23.05 unbedingt Bayern 4 Klassik ein. Dort wird Ihnen ein Konzertmitschnitt vom Mittwoch präsentiert. Unter dem Motto "Whatever Lola wants" spielt Claus Raible mit Bigband (Brad Leali! am Saxophon und Steve Fishwick an der Trompete waren für mich DIE Entdeckungen des Abends) eigene Kompositionen sowie Standards. Ich habe das Konzert live gehört. Es war grandios.

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Gewohnheitsabschied

Im Anschluss daran eine mitternächtliche Jamsession mit den Musikern erlebt. Leider musste unterbrochen werden, da die Anwohner ihre verdiente Nachtruhe einforderten. In diesem Zusammenhang festgestellt, dass ich unter ausgeprägter Alkoholallergie leide. Nicht der Kopf ist das Schlimmste am nächsten Tag, sondern das Gefühl. Ich werde nämlich ganz fürchterlich depressiv. Während andere ihren Kummer in Alkohol ertränken, habe ich den Kummer erst am nächsten Tag. Vielleicht sollte ich doch mal Frau Gagas Diät ausprobieren.

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Donnerstag, 17. November 2011
Woman is the Nigger of the World
"Einfach dadurch, dass [die Bundeskanzlerin] rational und ruhig bleibt. Dass sie nicht aus Affekten... dass sie lernt, ihre Affekte zu durchschauen, was die Männer ja eigentlich nie lernen. Die wissen gar nicht wie häufig sie aus Affekten handeln. Diese Art, mit sich selber umzugehen, sich selber in Frage zu stellen, auch sich selber nicht - wie sie sagen - so ernst zu nehmen auf die Relativität der eigenen Existenz anzuerkennen, das haben wir gelernt seit Jahrhunderten. Und das zu verbinden mit einer klaren Übersicht über die Realität - den Verstand zu behalten, rational zu handeln, diese Verwendung von Kenntnis der eigenen Gefühle plus eigene Motive plus guter Realitätseinschätzung und rationalem Denken, das macht es aus. Diese Verbindung haben wir bei Männern so leicht nicht."
Margarethe Mitscherlich, 95 jährige Psychoanalytikerin, im Gespräch mit Beckmann über die Bundeskanzlerin.

Beckmann und die Jahrhundertfrauen: Hildegard Hamm-Brücher, Margarethe Mitscherlich und Vera von Lehndorff
Falls Sie es nicht gesehen haben, dann sollten Sie's unbedingt hier nachholen.

Gefunden bei Frau Gaga.

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Dienstag, 15. November 2011
My Own Little World
turn off the news when I don’t like what I see
Yeah, it’s easy to do when it’s
Population: me
Matthew West, My Own Little World



Das ist MEIN Blog hier, was soviel bedeutet wie der richtige Ort für völlig uncoole Geständnisse. Mein erstes in Bloggerkreisen völlig uncooles Geständnis lautet: Ich freue mich immer über Verlinkungen oder sonstige Erwähnungen in fremden Blogs. Beispielsweise hat am Wochenende der Herr Stadtneurotiker auf einen meiner Beiträge verwiesen. Ausserdem entdeckte ich mich heute bei Herrn Rau. Dadrüber kann ich mich ja immer freuen wie Bolle, weil es ja auch bedeutet, dass hier noch wer ausser mir selbst mitliest. Und das ist in Bloggerkreisen total uncool - zumindest wenn ich mich recht erinnere. Cool ist natürlich eine Verlinkung auf Spreublick oder beim Nickelmeier oder wie die alle heißen, weil da mindestens 1000x geklickt wird. Mir wurscht. Ich mag die, die mich lesen mögen.

Zweitens glaube ich ja immer noch, dass es viele gibt, die ein viel tolleres Leben führen als ich, weil die viel toller drüber schreiben. Frau Nessy beispielsweise. Allerdings bin ich mir noch nicht schlüssig, ob das nun am Leben oder an der Fähigkeit zum Formulieren liegt. Immerhin könnte Frau Nessy über einen Furz bloggen und hätte trotzdem innerhalb von einer Viertelstunde Fuffzich Kommentare. Womit wir wieder bei meinem ersten Geständnis wären und der Korrelation zwischen Formulierungstalent und Kommentarzahl (äh, ist das jetzt eine sozialwissenschaftliche Moderatorhypothese?)

Drittens würde ich wahnsinnig gerne schöne Fotos machen. Motive gibt's ja genug aber weil ich ständig meine Kamera vergesse, muss ich eben da Fotos gucken, wo andere noch viel schönere machen. Zum Beispiel hier oder da. Ist jetzt nicht wirklich schlimm. Aber viertens denke ich immer noch darüber nach, wie manche Menschen es schaffen, ihre Mahlzeiten vor dem Essen zu fotografieren. Mein Essen schafft's teilweise nicht mal vom Topf bis auf einen ordentlichen Teller. Ich ziehe es in Erwägung aus diesem Grund demnächst Bauchbilder von mir einzustellen. Ausserdem könnte ich dann über meine Verdauung bloggen, wofür ich vielleicht auch mal Fuffzich Kommentare bekäme.

Habe ich schon erwähnt, dass ich Zirkelschlüsse mag?

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Montag, 14. November 2011
Keep Talking
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es Themen gibt, zu denen JE-DER was zu sagen hat? Ich kenne jetzt zumindest eines davon. Da mein Zustand in letzter Zeit kaum übersehbar ist, werde ich ständig darauf angesprochen. Sobald das Wort "Weisheitszähne" fällt, beginnen meine Gesprächspartner eine endlose Litanei ihres eigenen Leidensweges. Dahinter verbirgt sich kein Mitleid, kein Interesse, denn ich komme danach meist nicht mehr zu Wort. Es ist fast, als wolle man die Gelegenheit nutzen, um sein eigenes Trauma aufzuarbeiten. Da wird so blumig und nuancenreich über medizinische Hintergründe, den Eingriff als solchen und seine Folgen berichtet, wie ich es noch nie bei anderen Themen erlebte. Und wagen Sie es nicht, derartige Erzählungen zu unterbrechen. Mal abgesehen davon, dass es Ihnen nicht gelingen wird, haben Sie auch gleichzeitig einen neuen Freund gewonnen, der Ihnen nötigenfalls bis auf die Toilette folgt. Die Entfernung der Weisheitszähne macht Sie zu heimlichen Verbündeten. Ich denke gerade darüber nach, ob der Weltfrieden etwa durch eine gesetzlich angeordnete Weisheitszahnresektion zu gewährleisten sei. Mir wurde berichtet, dass diese Form des Mitteilungsbedürfnisses nur von einer augenscheinlichen Schwangerschaft überboten wird. Aber ich muss auch nicht jede Erfahrung gemacht haben.

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Samstag, 15. Oktober 2011
Mixtape
Die Gofugdamen haben sie entdeckt und ich MUSS die haben:
Ohrstöpsel und Schlafmaske von Holly Golightly. Nur so läßt sich der fehlende Schlaf nach einem Flug stilvoll nachholen.

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She was just exhausted. Ja, ne, is klar. So erschöpft wie der alte von Thun, der die Kollegin vor dem Start mit hochrotem Kopf anpöbelt, weil die ihm keinen Alkohol gibt.

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Noch Eine, die viel unterwegs ist. In der Süddeutschen schreibt sie über ihr Traumleben:
Komisch trotzdem, dass wir uns auch mit dem Anfangen von Glück so schwer tun.
Hattest Du je im Leben eine längere Zeit ganz für Dich allein, in der Du tun und lassen konntest, was Du wolltest? In der Du nicht das Gefühl hattest, funktionieren zu müssen? Ich sage Dir, es ist furchteinflößend. Es hat eine Weile gedauert, bis ich sozusagen freihändig laufen konnte – das Funktionierenmüssen ist ja nicht nur ein Gehege, sondern auch ein Geländer, an dem man sich entlanghangeln kann. Glaub mir: Freiheit ist erst mal eine Zumutung. Keiner von uns hat gelernt, wie das geht. Oder wir haben es verlernt. Vor vielen Jahren, mit sechs, bei der Überreichung unseres ersten Stundenplans.


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Noch was aus dem SZ Magazin:
Nicht nur der Finanzmarkt ist entfesselt, der Markt für Sex und Liebe ist es auch. Und wer sich doch mal bis zur Selbstaufgabe verliebt, ist nicht romantisch, sondern altmodisch und hysterisch.
Die Soziologin Eva Illouz hat ein Buch über die Liebe geschrieben. Es gibt ja inzwischen viel zu dem Thema. Neugierig bin ich trotzdem geworden.
Warum Liebe weh tut heißt das Werk. Frei sein kann nämlich auch bedeuten, gerade nicht endlose Wahlmöglichkeiten zu haben. Das haben Sie schön gesagt, Frau Illouz.

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Vor einiger Zeit hat sich Tilda Swinton zum Thema geäussert. Mein alltime Favorit aus der FAZ.

[Den Film dazu jetzt gesehen. Sehr.]

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Sind Sie erwachsen? Eine Checkliste für alle, die sich nicht sicher sind.
[Grundgütiger und das auf der Seite einer katholischen Pfarrei]

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Morgen geht's weiter.

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Freitag, 14. Oktober 2011
I Keep Bleeding
Bester Menstruationssong ever!

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Mittwoch, 12. Oktober 2011
All by Myself
Gestern eine private - weil einzig Anwesende - Kinovorstellung erlebt. Wer geht auch dienstags in die Spätvorstellung eines kleinen Kinos. Außer ich natürlich. 'Die Werbung lassen wir dann weg', sagt der junge Mann an der Kasse, nachdem er das Ticket handschriftlich anfertigt. Als das Licht ausgeht, ist mir schon ein wenig mulmig. Das gibt sich nach einer Weile und ich amüsiere mich über Woody Allens Alter Ego. Nur für's Kino wird's nicht so gut gewesen sein.



In Anlehnung an das Filmgefühl und wei's so schöne Tanzszenen sind.
gesehen bei anke

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Samstag, 8. Oktober 2011
Sweet Tooth
Heute Morgen vom Ziehen im Kiefer wach geworden. Das sollte mich daran erinnern, dass ich noch einen Termin beim Zahnarzt machen wollte. Also flugs angerufen.
>>Hallo, hier ist Frau Klugscheisser. Ich hätte gerne einen Termin nächste Woche.<<
>>Nächste Woche? [lacht auf] Da haben wir GARnichts mehr frei.<<
>>Dann vielleicht übernächste?<<
>>Nein, da ist in nächster Zeit überhaupt nichts frei.<<
[vorsichtig und leise]>>Vielleicht im November...<<
>>Der nächste freie Termin ist im Dezember. Vorher nehmen wir nur noch Schmerzpatienten.<<
>>Ah... ja also wissen Sie, im Dezember... da weiß ich noch nicht... wegen der Arbeit<<
>>...<<
>>Und dazwischen?<<
>>Nur Schmerzpatienten!<<
>>... äh... dann vielleicht doch im Dezember.<<
>>12. Dezember Achtuhrfünfzehn<<
>>Ja... vielleicht sagt doch noch vorher jemand ab...<<
>>Nur Schmerzpatienten...<<
>>Alles klar. Danke schön und auf wiederhören.<<

Und jetzt raten Sie mal, was sich kurz danach unter der Krone abspielte? Das glaubt mir doch kein Mensch. Die müssen denken, ich tu das mit Absicht.

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