Donnerstag, 11. Mai 2006
Living in the past
Manchmal wacht man morgens auf und denkt, es war alles nur ein Traum.

Und immer schön das Kleingedruckte lesen:

Was ist Vergangenheit? Ein Abbild in unserem Kopf. Sie lässt sich nicht anfassen, genauso wenig wie Zeit. Sie ist vom eigenen Denken geprägt. Sowas wie absolute Vergangenheit gibt es nicht. Ob ich mich an eine Begebenheit im Wachzustand oder einen Traum erinnere, macht prinzipiell keinen Unterschied. Folglich unterscheidet sich die Erinnerung an Vergangenes nicht von der Erinnerung an einen Traum.

Manchmal wache ich morgens auf und denke, ich hätte mein Leben nur geträumt. Aus diesem Traum möchte ich aufwachen. Ich möchte mich selbst schütteln und mich anschreien WACH AUF. SIEHST DU NICHT, WAS DU DA TUST? Dann aber verliert alles die übermächtige Bedeutung, die ich den Begebenheiten beigemessen habe. Alles wird undeutlich, verschwimmt,verlischt, genau wie man einen Traum der vergangenen Nacht im Laufe des Tages vergisst, wenn man ihn nicht in Worten festhält.

Die Vergangenheit ist nicht wichtiger als ein Traum. Wieso sollte ich sie festhalten? Schon im nächsten Moment wird die Gegenwart zur Vergangenheit, ist vorbei, kann nicht mehr geändert werden. Manche Menschen wünschen, die Vergangenheit ungeschehen machen zu können. Warum, wo sie doch so flüchtig wie der Moment ist? Sie ist nicht wichtiger als man sie selbst macht. Wer unter Vergangenem leidet, wird nie in der Gegenwart genießen können. Er wird die Gegenwart zur Vergangenheit machen und die Vergangenheit zur Gegenwart.

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