Montag, 23. Dezember 2019
Finish Line
Türchen No23

Hier auf Reha alles wie immer. Man arrangiert sich halt. Zudem ein bisschen Grenzen austesten. Gegenüber wird auf Leistungs-sportniveau rehabilitiert. Da verläuft sich keiner zufällig hin, denn was dort Reha ist für normale Verhältnisse schon Leistungssport genug. Schön fand ich den Laufstreifen im Gang. Den gehe ich bei Gele-genheit mit Krücken entlang und fühle mich am Ende bereits wie ein Sieger. Oben an der Rezeption hinter Vitrinenglas die Bilder von Promis mit dem Oberarzt, die meisten inzwischen verstorben oder sehr betagt, weshalb ich die Werbewirksamkeit bezweifle. Morgen fange ich mal vorsichtig an zu lesen, weil das Programm über die Feiertage auf ein Mini-mum reduziert wird und ich meine Medikamente jetzt besser vertrage. Wenn das nicht funktioniert, muss ich mich ein bisschen am Fernsehprogramm entlanghangeln. Oder Telefonieren, das geht immer.

Derzeitiger Erfolg: Trainingsprogramm ohne Schlappe oder größere Schmerzen durchziehen.
Derzeitige Herausforderung: Durchschlafen (schmerzbedingt)

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Freude
dass es Dir besser geht, vor allem mit den Schmerzen (Trainingsprogramm). Alles andere fügt sich.

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Alles in Relation
Man muss sich das so vorstellen: was früher ohne Mühe ging, geht jetzt nur mit viel Kraftaufwand. Das ist nicht vergleichbar mit normalen Verhältnissen. Nach dem ersten Bewegungstraining habe ich ein bisschen geweint, weil mir da erst klar wurde, wie beschwerlich es sein wird, die Kraft zurückzugewinnen. Insofern ist dieses Programm Minimalbeanspruchung. 10x auf einen Hocker setzen und wieder aufstehen, 10x Wadenheber, 10x das operierte Bein nach hinten und zur Seite heben. Aufgewärmt wird mit 10Min auf dem Trainingsrad. Also alles noch lange nicht wie früher aber immerhin auf dem Weg dahin.

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Man darf nicht darüber nachdenken, wie lange und beschwerlich der Weg werden könnte, man muss ihn Schritt für Schritt gehen. Und sich mehr darauf konzentrieren, was geht und nicht auf das, was nicht mehr (oder noch nicht wieder) geht. Sagt sich leicht, ich weiß, aber ich habe bei meinen gelähmten Füßen wochen- und monatelang so gar keinen Fortschritt gesehen, auch wenn Ärzte und Angehörige sagten, Du läufst schon besser.

Ich wünsche Dir (weiterhin) viel Geduld und Durchhaltevermögen!

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Ja Mark,
das stimmt, weil Nachdenken bringt einen für gewöhnlich nirgends hin, während nur machen was bewegt, egal in welche Richtung. Du bist eh mein großes Vorbild. Aber das weißt Du ja. Ich hier nur Hochniveaujammerer.

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Wenigstens ein kleines Bisschen bessere Nachrichten - das erleichtert mich sehr.

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Das Bein ist noch ziemlich dick und schmerzt nachts. Die Tabletten sind jetzt andere aber nicht genug, um durchzuschlafen. Der Stützstrumpf hilft ein wenig. Ich bin mal gespannt, ob die Schwellung in einer Woche weg ist.

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Vor Schmerzen nicht schlafen zu können, ist gemein. Ich wünsche Ihnen, dass das Bein bald abschwillt und heilt.

Wenn das nicht funktioniert, muss ich mich ein bisschen am Fernsehprogramm entlanghangeln.

Es gibt bestimmt "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". ;-)

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Genau! Gestern kam dieser schöne Kästner Film. Den mochte ich sehr.

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