Dienstag, 16. Mai 2006
Das Verhalten des Einzelnen in der zähen Masse
frau klugscheisser, 14:07h
Auf diesen Beitrag von Frau eins60 bin ich erst gestern zufällig gestoßen (körperlich eins sechzig, geistig drei Meter zehn). Lesenswert, sehr sogar!
Und dann ist es zu spät. Dann ist die Chance vorbeigelaufen, dann hat sich der andere leise verabschiedet, geht in eine andere Stadt, eine andere Freundschaft oder ins Jenseits. Und der Moment ist verstrichen, in dem man sein Leben hätte ändern können, in dem man jemandem hätte nah sein können. Der Moment, in dem man hätte platzen können vor Glück. Für diese Gefühlsjubelei nehme ich den Fall in die stinkende Brühe der Niederlage in Kauf.
Das mit dem Jenseits passiert leider viel zu häufig. Ist auch menschlich, irgendwie. Aber immerhin bleibt die Zeit, die man sich hier täglich um die Ohren schlägt. Und die kann man ja sinnvoll nutzen, anstatt sich an der Sicherungskopie festzukrallen. Meistens ändert man sein Leben nur, wenn man von ihm gezwungen wird. Wenn überhaupt nichts mehr geht, wird der Krisenstab einberufen, analysiert, diskutiert und neue Strategien entwickelt. Schade, dass es immer erst zu einem Systemzusammenbruch kommen muss. Wer schon die kleinen Bugs im vorfeld sieht und repariert, wird später nicht den ganzen Mist neu konfigurieren müssen. Auf dem Sterbebett ist es nämlich zu spät. Dann kann man nur noch bedauern, was man versäumt hat.
Note to myself: mal wieder die laufenden Prozesse im Taskmanager angucken.
Und dann ist es zu spät. Dann ist die Chance vorbeigelaufen, dann hat sich der andere leise verabschiedet, geht in eine andere Stadt, eine andere Freundschaft oder ins Jenseits. Und der Moment ist verstrichen, in dem man sein Leben hätte ändern können, in dem man jemandem hätte nah sein können. Der Moment, in dem man hätte platzen können vor Glück. Für diese Gefühlsjubelei nehme ich den Fall in die stinkende Brühe der Niederlage in Kauf.
Das mit dem Jenseits passiert leider viel zu häufig. Ist auch menschlich, irgendwie. Aber immerhin bleibt die Zeit, die man sich hier täglich um die Ohren schlägt. Und die kann man ja sinnvoll nutzen, anstatt sich an der Sicherungskopie festzukrallen. Meistens ändert man sein Leben nur, wenn man von ihm gezwungen wird. Wenn überhaupt nichts mehr geht, wird der Krisenstab einberufen, analysiert, diskutiert und neue Strategien entwickelt. Schade, dass es immer erst zu einem Systemzusammenbruch kommen muss. Wer schon die kleinen Bugs im vorfeld sieht und repariert, wird später nicht den ganzen Mist neu konfigurieren müssen. Auf dem Sterbebett ist es nämlich zu spät. Dann kann man nur noch bedauern, was man versäumt hat.
Note to myself: mal wieder die laufenden Prozesse im Taskmanager angucken.
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ltz,
16. Mai 2006, 14:10
Das klingt immer so einleuchtend und logisch, aber sich entsprechend verhalten tun die Wenigsten. Blöd eigentlich...
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frau klugscheisser,
16. Mai 2006, 14:16
Ich habe bei mir selbst festgestellt, dass mein Kopf häufig einen Vorsprung von mehreren Kilometern hat, während Bauch und Herz irgendwo kotzend über dem Straßengraben hängen. Deswegen hab ich den Kopf mal in die Strafrunde geschickt. Jetzt ist er dazu verdonnert, neben den beiden Humpelnden herzulaufen und ab und zu unterstützend unter die Arme zu greifen. Funktioniert ganz gut bis jetzt.
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ltz,
16. Mai 2006, 15:06
Gibts da eine Anleitung zu, wie man die Beteiligten dazu bringt???
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frau klugscheisser,
16. Mai 2006, 15:17
Anleitung für Kopf-Bauch-Koalition:
Beide Parteien anerkennen, nie unterdrücken, ihre Berechtigung geben, keine bösartigen Unterstellungen, liebevoll behandeln.
Signale beider Parteien wahrnehmen und abwägen, was die Motivation dazu sei.
Der Partei die Entscheidungsgewalt übergeben, die die besseren Motive hat.
Die Stärken beider Parteien ausbauen und sie in den Dienst der jeweils anderen Partei stellen.
Die Schwächen registrieren aber niemals schelten.
In regelmäßigen Abständen Zusammenkünfte arrangieren. Zeit für Nabelschau.
Und immer schön geduldig mit sich sein.
Beide Parteien anerkennen, nie unterdrücken, ihre Berechtigung geben, keine bösartigen Unterstellungen, liebevoll behandeln.
Signale beider Parteien wahrnehmen und abwägen, was die Motivation dazu sei.
Der Partei die Entscheidungsgewalt übergeben, die die besseren Motive hat.
Die Stärken beider Parteien ausbauen und sie in den Dienst der jeweils anderen Partei stellen.
Die Schwächen registrieren aber niemals schelten.
In regelmäßigen Abständen Zusammenkünfte arrangieren. Zeit für Nabelschau.
Und immer schön geduldig mit sich sein.
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cabman,
16. Mai 2006, 14:35
Wenn das Leben keine Ecken hätte, würden wir uns nicht an ihnen stossen und nicht daraus lernen, uns nicht entwickeln und zu bloggen gäbe es auch nichts. Dabei fröhne ich so gern Ihren Ausführungen, wenn auch still.
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eins60,
16. Mai 2006, 16:05
Liebe Frau Klugscheisser,
herzlichen Dank für die Buchstabenblumen und die geistigen drei Meter zehn! Freue mich über den Hinweis und dass Sie sich mit meinen Zeilen beschäftigen. Habe mir erlaubt, Sie zu verlinken.
herzlichen Dank für die Buchstabenblumen und die geistigen drei Meter zehn! Freue mich über den Hinweis und dass Sie sich mit meinen Zeilen beschäftigen. Habe mir erlaubt, Sie zu verlinken.
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frau klugscheisser,
16. Mai 2006, 16:47
Sind Sie tatsächlich eins sechzig? (habe nur wild spekuliert)
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