Montag, 5. Juni 2006
It's not wise to upset a Wookiee
frau klugscheisser, 17:10h
Meine Oma sagte immer, ich darf Kaugummis nicht schlucken, sonst würde der Magen verkleben. Sehr schnell fand ich heraus, dass das nicht stimmte. Die Kaugummis kamen nämlich als Ganzes hinten wieder raus. Nicht dass ich danach gesucht hätte, ich hab das einfach gesehen, weil meine Oma mir auch beibrachte, dass man nach dem Spülen in die Toilettenschüssel schaut, um sicherzugehen, dass auch alles verschwunden ist. Genauso verhält es sich übrigens mit Mais oder anderen Speisen. Im Biologieunterricht lernte ich zudem, dass Urin bei Diabetes nach „Mäusen“ rieche. Wie die kleinen Nager riechen, wusste ich nicht, war aber der festen Überzeugung, zuckerkrank zu sein, nachdem ich Spargel gegessen hatte. Übrigens riecht nicht jeder Urin typisch nach Verzehr von Spargel. Bei manchen Menschen bleibt das Wässerchen geruchsneutral. Das aber nur am Rande.
Ich schluckte auch weiterhin Kaugummis. Meistens brauchte ich durchschnittlich so zehn Minuten, um ein ganzes Päckchen Kaugummis zu essen. Meine Lieblingssorte war Hubba Bubba. Nach etwa zwei Minuten schmeckten die aber nicht mehr nach Erdbeere oder Zitrone, also schob ich einen zweiten nach. Beim dritten schmerzte bereits die Kiefermuskulatur. Ich schluckte den Bollen und steckte mir einen neuen hinterher und so fort. Blöd war nur, dass ich trotzdem nach kurzer Zeit schon wieder Hunger hatte. Wenn man Kaugummis mit Minzgeschmack kaut, hat alles, was man hinterher isst oder trinkt einen Minzegeschmack, selbst wenn der Kaugummi schon lange im Verdauungstrakt gelandet ist. Deswegen mag ich keine Kaugummis mit Minze. Die Zuckerfreien sind auch nicht besser, denn mit denen kann man keine großen Blasen machen. Während man andere bis zu einem Durchmesser des eigenen Kopfes aufblasen kann (liebe Kinder, bitte nicht nachmachen), bringt man mit zuckerfreien Sorten maximal eine Blase mit dem Durchmesser eines Maiskornes zustande und das auch nur mit viel Übung. Unklar ist mir bis heute auch, wie man Kaugummi mit geschlossenem Mund kauen kann. Früher dachte ich immer, Kaugummis kaue man hauptsächlich, um damit Schmatzgeräusche zu erzeugen. Später war ich der Meinung, man kaue Kaugummis, um unliebsame Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Der Siegeszug der Zahnseide über den Globus war erst am Anfang. Wenn sich solch ein Partikel in den Kaugummi einmal eingearbeitet hatte, musste man den unweigerlich schlucken, da das Speiseüberbleibsel eine ordentliche Blasenbildung verhinderte. Blasenbildung ist für eine gesunde Entwicklung in der Sozialisation sehr wichtig. Die primären (oder auch sekundären) Geschlechtsorgane sind noch ziemlich unterentwickelt, folglich vergleichen Schüler, wer die größeren Blasen machen kann. Nach dem Platzen zieht man dann die Reste vom Gesicht und hofft, dass die Haare verschont blieben. Wer einmal Kaugummi im langen Haar hatte, weiß was ich meine. Kürzlich sah ich ein Bild von Giulia Siegel (nein, die muss man nicht kennen), deren Gesicht vollständig von den Fetzen einer Kaugummiblase verklebt war. Schon blöd so was, zumal auch Kosmetika die Qualität des Kaugummis nicht unbedingt verbessern. Wahrscheinlich hat sie ihn hinterher schlucken müssen. Ob so ein Kaugummi die Peelingmaske ersetzen kann?
Gerne erinnere ich mich auch noch an die Kaugummiautomaten, die man mit fünf Pfennig Stücken fütterte und die farbige Kaugummikugeln ausspuckten. Die wurden später von Zigarettenautomaten an den Straßenecken abgelöst. Die Kugeln konnten mit dem Bügeleisen sehr schön in Kleidertaschen eingearbeitet werden. Die Farbe war noch von außen zu erkennen. Nicht unbedingt ein Quell der Freude für unkreative Mütter. Nach einigen Versuchen wurde kurzerhand das Taschengeld gestrichen. Inzwischen esse ich kaum noch Kaugummis. Beim Versuch mit einer Nicotinelle wurde ich den Geschmack einen ganzen Tag nicht mehr los. Wenn es wenigstens ein angenehmer Geschmack wäre, hätte ich dagegen auch nichts einzuwenden. Tatsächlich kratzt dieser Inhaltsstoff aber im Hals und bedeckt die Geschmacksknospen mit einem dauerhaften Schleier. Möglicherweise werden dadurch auch Synapsen blockiert. Nicotinellen als geschmackliche Beta-Blocker, das käme den Menschen zugute, die gezwungen sind, sich in Ländern mit gewöhnungsbedürftiger regionaler Küche für längere Zeit aufzuhalten. Man könnte beispielsweise die Dinger bei der Einreise nach Großbritannien gewinnbringend verkaufen. Oder man füttert damit Kinder, bei denen – wie bei mir – Brechreiz beim Verzehr von Grießbrei ausgelöst wird. Manche Eltern tauchen Schnuller ja auch in Bier, damit die Kleinen besser schlafen.
Übrigens habe ich mir vor nicht allzu langer Zeit ein Schweizer Worldadapter gekauft. Das ist so ein zylinderförmiges Ding, wo die einzelnen Steckkombinationen durch einen Schiebemechanismus gewählt und ausgefahren werden können. Ein hochmodernes Teil also. Das Epiliergerät passt auch ganz hervorragend in die Ausgangsbuchse, nicht aber das Netzteil meines Laptopakkus. Der Rückschluss, Schweizer fänden demnach wichtiger, haarbefreit zu sein, als mit dem Rest der Welt in Verbindung zu treten, liegt nahe. Na ja, die Schweizer haben schon immer ihr eigenes Ding gemacht. Gibt es in der Schweiz eigentlich Kaugummi mit Schokigeschmack? Oder behelfen die sich mit Tobleroneresten? Diese Honigrudimente in Toblerone lassen sich nämlich ganz hervorragend zu Kaubonbons verarbeiten. Man nehme eine Tafel Toblerone und lutsche jedes einzelne Dreieck so lange, bis die einzelnen Honigteilchen übrig bleiben. Dann sammle man die und kaut sie zu einem großen Batzen zusammen. Blasen kann man damit allerdings nicht machen, es scheint jedoch ebenfalls verdauungsresistent zu sein. Will man nun Kaugummis wie Pflanzen klassifizieren, ist diese Eigenschaft sicherlich von großer Bedeutung, ebenso wie die Eignung zur Blasenbildung. Kaugummis und –bonbons gehören demnach derselben Gattung an. Nur in der Unterkategorie unterscheiden sie sich ein wenig. Kaugummis wachsen nicht auf Bäumen, sie wachsen auch nicht unterirdisch und werden nicht von Sträuchern geerntet. Meine Schlussfolgerung, dass Kaugummis dann wohl gelegt oder geboren werden, wurde leider zu Schulzeiten widerlegt. Die Erkenntnis dämmerte bei mir in etwa zeitgleich mit der Entdeckung des Christkind- und Osterhasenschwindels. Die einzigen Pflanzen, die ich danach noch züchtete, waren Orangen- und Zitronenbäumchen. Wenn man nämlich Orangenkerne schluckte, waren die ebenfalls verdauungsresistent. Die Kerne, die ich anpflanzte, entfernte ich jedoch schon vor dem Verzehr. Meine Fensterbankplantagen trugen leider nie Früchte. Deshalb setzte ich sie irgendwann enttäuscht auf einer Autobahnraststätte aus. Orangenbäumchenklappen gab es nämlich nicht und auch keine Orangenbäumchenheime. Hoffentlich hat sich eine gutherzige Familie ihrer angenommen.
Ich schluckte auch weiterhin Kaugummis. Meistens brauchte ich durchschnittlich so zehn Minuten, um ein ganzes Päckchen Kaugummis zu essen. Meine Lieblingssorte war Hubba Bubba. Nach etwa zwei Minuten schmeckten die aber nicht mehr nach Erdbeere oder Zitrone, also schob ich einen zweiten nach. Beim dritten schmerzte bereits die Kiefermuskulatur. Ich schluckte den Bollen und steckte mir einen neuen hinterher und so fort. Blöd war nur, dass ich trotzdem nach kurzer Zeit schon wieder Hunger hatte. Wenn man Kaugummis mit Minzgeschmack kaut, hat alles, was man hinterher isst oder trinkt einen Minzegeschmack, selbst wenn der Kaugummi schon lange im Verdauungstrakt gelandet ist. Deswegen mag ich keine Kaugummis mit Minze. Die Zuckerfreien sind auch nicht besser, denn mit denen kann man keine großen Blasen machen. Während man andere bis zu einem Durchmesser des eigenen Kopfes aufblasen kann (liebe Kinder, bitte nicht nachmachen), bringt man mit zuckerfreien Sorten maximal eine Blase mit dem Durchmesser eines Maiskornes zustande und das auch nur mit viel Übung. Unklar ist mir bis heute auch, wie man Kaugummi mit geschlossenem Mund kauen kann. Früher dachte ich immer, Kaugummis kaue man hauptsächlich, um damit Schmatzgeräusche zu erzeugen. Später war ich der Meinung, man kaue Kaugummis, um unliebsame Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Der Siegeszug der Zahnseide über den Globus war erst am Anfang. Wenn sich solch ein Partikel in den Kaugummi einmal eingearbeitet hatte, musste man den unweigerlich schlucken, da das Speiseüberbleibsel eine ordentliche Blasenbildung verhinderte. Blasenbildung ist für eine gesunde Entwicklung in der Sozialisation sehr wichtig. Die primären (oder auch sekundären) Geschlechtsorgane sind noch ziemlich unterentwickelt, folglich vergleichen Schüler, wer die größeren Blasen machen kann. Nach dem Platzen zieht man dann die Reste vom Gesicht und hofft, dass die Haare verschont blieben. Wer einmal Kaugummi im langen Haar hatte, weiß was ich meine. Kürzlich sah ich ein Bild von Giulia Siegel (nein, die muss man nicht kennen), deren Gesicht vollständig von den Fetzen einer Kaugummiblase verklebt war. Schon blöd so was, zumal auch Kosmetika die Qualität des Kaugummis nicht unbedingt verbessern. Wahrscheinlich hat sie ihn hinterher schlucken müssen. Ob so ein Kaugummi die Peelingmaske ersetzen kann?
Gerne erinnere ich mich auch noch an die Kaugummiautomaten, die man mit fünf Pfennig Stücken fütterte und die farbige Kaugummikugeln ausspuckten. Die wurden später von Zigarettenautomaten an den Straßenecken abgelöst. Die Kugeln konnten mit dem Bügeleisen sehr schön in Kleidertaschen eingearbeitet werden. Die Farbe war noch von außen zu erkennen. Nicht unbedingt ein Quell der Freude für unkreative Mütter. Nach einigen Versuchen wurde kurzerhand das Taschengeld gestrichen. Inzwischen esse ich kaum noch Kaugummis. Beim Versuch mit einer Nicotinelle wurde ich den Geschmack einen ganzen Tag nicht mehr los. Wenn es wenigstens ein angenehmer Geschmack wäre, hätte ich dagegen auch nichts einzuwenden. Tatsächlich kratzt dieser Inhaltsstoff aber im Hals und bedeckt die Geschmacksknospen mit einem dauerhaften Schleier. Möglicherweise werden dadurch auch Synapsen blockiert. Nicotinellen als geschmackliche Beta-Blocker, das käme den Menschen zugute, die gezwungen sind, sich in Ländern mit gewöhnungsbedürftiger regionaler Küche für längere Zeit aufzuhalten. Man könnte beispielsweise die Dinger bei der Einreise nach Großbritannien gewinnbringend verkaufen. Oder man füttert damit Kinder, bei denen – wie bei mir – Brechreiz beim Verzehr von Grießbrei ausgelöst wird. Manche Eltern tauchen Schnuller ja auch in Bier, damit die Kleinen besser schlafen.
Übrigens habe ich mir vor nicht allzu langer Zeit ein Schweizer Worldadapter gekauft. Das ist so ein zylinderförmiges Ding, wo die einzelnen Steckkombinationen durch einen Schiebemechanismus gewählt und ausgefahren werden können. Ein hochmodernes Teil also. Das Epiliergerät passt auch ganz hervorragend in die Ausgangsbuchse, nicht aber das Netzteil meines Laptopakkus. Der Rückschluss, Schweizer fänden demnach wichtiger, haarbefreit zu sein, als mit dem Rest der Welt in Verbindung zu treten, liegt nahe. Na ja, die Schweizer haben schon immer ihr eigenes Ding gemacht. Gibt es in der Schweiz eigentlich Kaugummi mit Schokigeschmack? Oder behelfen die sich mit Tobleroneresten? Diese Honigrudimente in Toblerone lassen sich nämlich ganz hervorragend zu Kaubonbons verarbeiten. Man nehme eine Tafel Toblerone und lutsche jedes einzelne Dreieck so lange, bis die einzelnen Honigteilchen übrig bleiben. Dann sammle man die und kaut sie zu einem großen Batzen zusammen. Blasen kann man damit allerdings nicht machen, es scheint jedoch ebenfalls verdauungsresistent zu sein. Will man nun Kaugummis wie Pflanzen klassifizieren, ist diese Eigenschaft sicherlich von großer Bedeutung, ebenso wie die Eignung zur Blasenbildung. Kaugummis und –bonbons gehören demnach derselben Gattung an. Nur in der Unterkategorie unterscheiden sie sich ein wenig. Kaugummis wachsen nicht auf Bäumen, sie wachsen auch nicht unterirdisch und werden nicht von Sträuchern geerntet. Meine Schlussfolgerung, dass Kaugummis dann wohl gelegt oder geboren werden, wurde leider zu Schulzeiten widerlegt. Die Erkenntnis dämmerte bei mir in etwa zeitgleich mit der Entdeckung des Christkind- und Osterhasenschwindels. Die einzigen Pflanzen, die ich danach noch züchtete, waren Orangen- und Zitronenbäumchen. Wenn man nämlich Orangenkerne schluckte, waren die ebenfalls verdauungsresistent. Die Kerne, die ich anpflanzte, entfernte ich jedoch schon vor dem Verzehr. Meine Fensterbankplantagen trugen leider nie Früchte. Deshalb setzte ich sie irgendwann enttäuscht auf einer Autobahnraststätte aus. Orangenbäumchenklappen gab es nämlich nicht und auch keine Orangenbäumchenheime. Hoffentlich hat sich eine gutherzige Familie ihrer angenommen.
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marielsd,
5. Juni 2006, 20:43
Freudianisch
Mhmm...klingt ganz so, als ob Sie in der analen und oralen Phase hängen geblieben sind...wobei ich mir nicht ganz sicher bin, welche überwiegt. Jedenfalls scheinen Sie nicht ganz mit Ihrer analen Seite zurechtzukommen, haben Sie doch ein großes, unterbewußt wirkendes Aggressionspotential bezüglich der Orangenbäumchen entwickelt...
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frau klugscheisser,
5. Juni 2006, 20:54
Oh, eine kleine Selbstzerfleischerin (meine Aggressionen beschränken sich nicht nur auf Orangenbäumchen) mit Rechtschreibschwäche (soll wohl "myblog" in der Adresse heissen). :-))
Na dann mal herzlich Willkommen!
P.S.: Meine "anale Seite" zeige ich nur denen, die mich da dran lecken können.
Na dann mal herzlich Willkommen!
P.S.: Meine "anale Seite" zeige ich nur denen, die mich da dran lecken können.
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marielsd,
5. Juni 2006, 23:20
nur gut...
...daß ich nicht myblöd geschrieben habe (obwohl dieser Anbieter durchaus diese Anrede verdient hätte)...wie meinen Sie das mit der Selbstzerfleischerin? Ich zerfleische mich höchsten durch meine eigene Dummheit, aber halt, vielleicht ist das ja nur eine Stimme aus meinem Unterbewußtsein, die mir endlich klar machen will, daß ich endlich aufhören soll, so gestochene Beiträge zu schreiben, weil ich mich damit nur als pseudointelektuell darstelle...ich werde sofort mit meinem Therapeut sprechen! Bis dahin zerstreue ich mich durch Kaugummi kauen.
Wie kann man das verbessern? Das erscheint ja jetzt immer wieder...selten, daß mir so meine eigene Blödheit nachgetragen wurde!
Wie kann man das verbessern? Das erscheint ja jetzt immer wieder...selten, daß mir so meine eigene Blödheit nachgetragen wurde!
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frau klugscheisser,
5. Juni 2006, 23:35
Ein Anbieter ist nur so intelligent oder blöd wie der Inhalt seiner Seiten.
Ich denke, jedes Extrem ist in der Lage, einen Menschen auf Dauer zu zerstören. Geist und Seele sind vielfältiger, als sich auf nur eine Sache zu beschränken. Ich kenne Sie nicht, dafür zahllose kleine Geigerinnen, die sich selbst kaputt machen, die nächtelang Fingersätze oder Striche austüfteln, vom Kern der Musik, die sie spielen aber keine Ahnung haben. Sollten Sie sich nicht zu dieser Kategorie zählen, dürfen sie mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Und anschließend dürfen Sie hier auch gerne große Töne spucken.
Meinen Sie nicht, Ihr Pseudonym ist etwas - sagen wir mal - unglücklich gewählt? Die Assoziationen des Normalbürgers gehen sicher bei den Buchstaben LSD in eine ungewollte Richtung. Die Adresse können Sie über ihr Profil rechts oben ändern.
Ich denke, jedes Extrem ist in der Lage, einen Menschen auf Dauer zu zerstören. Geist und Seele sind vielfältiger, als sich auf nur eine Sache zu beschränken. Ich kenne Sie nicht, dafür zahllose kleine Geigerinnen, die sich selbst kaputt machen, die nächtelang Fingersätze oder Striche austüfteln, vom Kern der Musik, die sie spielen aber keine Ahnung haben. Sollten Sie sich nicht zu dieser Kategorie zählen, dürfen sie mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Und anschließend dürfen Sie hier auch gerne große Töne spucken.
Meinen Sie nicht, Ihr Pseudonym ist etwas - sagen wir mal - unglücklich gewählt? Die Assoziationen des Normalbürgers gehen sicher bei den Buchstaben LSD in eine ungewollte Richtung. Die Adresse können Sie über ihr Profil rechts oben ändern.
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flyingcook,
6. Juni 2006, 02:33
..das arme Orangenbäumchen, einfach ausgesetzt, der Witterung hilflos ausgeliefert und nicht nur die,nein auch den Tieren z.b. hunde ja hunde die an dem schönen orangenbäumchen nun wie Herrchen ihrer Notdurft freien Lauf lassen, sträunenden Katzen die das arme Orangenbäumchen als Katzenbaum missbrauchen werden und mit ihren ausgefahrenen Krallen dem armen Orangenbäumchen zusetzten werden usw usw....schluck..schluchz..Ich hoffe Sie werden nicht auch eines Tages ausgesetzt, auf irgendeinen Flughafen ;-)
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marielsd,
6. Juni 2006, 10:45
nun...
...so extrem bin ich nun auchnicht. Die besten Tage in der Woche sind die, an denen ich nicht spiele...äh...nein. Scherz. Ich kann nicht nächtelang an Fingersätzen und Strichen tüfteln, da ich in meiner Bude schonmal gar nicht mehr spielen darf und die Hochschule um halb 10 schließt. Abgesehen davon war mir das nie ein Bedürfnis. Ich muß mich oft zwingen, die Fingersätze und Striche überhaupt reinzuschreiben, damit ich nicht jedesmal an denselben Stellen wieder hängen bleibe, weil ich gerade so schön am spielen bin...
Zum Kern der Musik wollen wir alle vordringen, man wird nur leider oft von der nicht funktionierenden Technik schnell abgelenkt. Inzwischen komme ich der Sache doch näher, bilde ich mir zumindest ein. Natürlich kann ich Sie davon schriftlich sehr schwer überzeugen ;-)
Ach, mein Nickname ist toll...provokant und doch harmlos, sind die LSD Buchstaben doch nur die Anfangsbuchstaben meines normalen Namens.
Und wo ist oben rechts? Welches Profil?
Zum Kern der Musik wollen wir alle vordringen, man wird nur leider oft von der nicht funktionierenden Technik schnell abgelenkt. Inzwischen komme ich der Sache doch näher, bilde ich mir zumindest ein. Natürlich kann ich Sie davon schriftlich sehr schwer überzeugen ;-)
Ach, mein Nickname ist toll...provokant und doch harmlos, sind die LSD Buchstaben doch nur die Anfangsbuchstaben meines normalen Namens.
Und wo ist oben rechts? Welches Profil?
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frau klugscheisser,
6. Juni 2006, 11:01
Na dann gratuliere ich zum Namen. Wenn Sie sich einloggen, steht oben rechts (hochscrollen) "angemeldet als marielsd" und darunter "Benutzerprofil ändern". Probieren Sie da mal den Eintrag Ihrer URL zu verändern.
Sie haben sich auf eine gefährliche Reise begeben. Im Moment stecken Sie noch viel zu sehr drinnen, als dass Sie es sehen könnten. Aber irgendwann einmal werden Sie an dem Punkt sein, an dem Sie zurückschauen und sich fragen, warum Sie auf so vieles verzichtet haben. Ich möchte Ihnen mal einige Fragen stellen:
Was würde passieren, wenn Sie heute schon wüssten, dass Sie von Ihrer Musik nicht leben können? Und ich will jetzt nicht hören "man kann immer irgendwie davon leben".
Was würde passieren, wenn Sie eines Tages durch einen Unfall oder zu viel Üben berufsunfähig würden?
Wie würden Sie sich fühlen? Würde Ihr Leben weitergehen (natürlich tut es das von alleine. Ich meine, würde Ihr inneres Leben weitergehen?)
Diese Fragen müssen Sie mir nicht beantworten, nur sich selbst. Und eines Tages verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Ich habe sehr viele Menschen in der Künstlerwelt scheitern sehen, selbst die, die oberflächlich betrachtet erfolgreich waren. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie umsichtiger mit sich sind.
Sie haben sich auf eine gefährliche Reise begeben. Im Moment stecken Sie noch viel zu sehr drinnen, als dass Sie es sehen könnten. Aber irgendwann einmal werden Sie an dem Punkt sein, an dem Sie zurückschauen und sich fragen, warum Sie auf so vieles verzichtet haben. Ich möchte Ihnen mal einige Fragen stellen:
Was würde passieren, wenn Sie heute schon wüssten, dass Sie von Ihrer Musik nicht leben können? Und ich will jetzt nicht hören "man kann immer irgendwie davon leben".
Was würde passieren, wenn Sie eines Tages durch einen Unfall oder zu viel Üben berufsunfähig würden?
Wie würden Sie sich fühlen? Würde Ihr Leben weitergehen (natürlich tut es das von alleine. Ich meine, würde Ihr inneres Leben weitergehen?)
Diese Fragen müssen Sie mir nicht beantworten, nur sich selbst. Und eines Tages verstehen Sie vielleicht, was ich meine. Ich habe sehr viele Menschen in der Künstlerwelt scheitern sehen, selbst die, die oberflächlich betrachtet erfolgreich waren. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie umsichtiger mit sich sind.
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marielsd,
6. Juni 2006, 12:48
ja sicher...
...das Risiko, was wäre wenn...aber ich habe seit ich spiele, Schmerzen, weil niemand auf meine Haltung geachtet hat und man als Kind sehr schnell alles verkrampft. Inzwischen habe ich ein besseres Verhältnis zu meinem Körper und weiß, was die Schmerzen bedeuten und was ich dagegen tun muß (weniger verkrampfen, weniger üben, Ausgleich usw. je nachdem).
Und jeder Bürohengst ist arbeitslos, verliert er bei einem Unfall die Hände...
Was, wenn ich nicht davon leben kann? Die Frage stelle ich mir dauernd, schließlich ist meine Mutter auch Musikerin und es gibt Zeiten, da lebt sie mehr schlecht als recht davon. Aber Sicherheit war nie das, wonach ich in meinem Leben strebe...ich gehe immer volles Risiko ein, im Leben, in der Liebe, bei der Arbeit.
Wenn ich nicht mehr spielen könnte? Schreiben vielleicht...das überlegt man sich, wenn es soweit ist. Sie machen sich ja auch keine Gedanken, was passiert, wenn Sie beide Hände verlieren und nie mehr schreiben können oder Ihren Beruf ausüben, oder? (Welchen haben Sie?).
Mein Inneres Leben geht bestimmt weiter. Das hängt nicht so sehr an der Musik an sich, als viel mehr an der Möglichkeit, sich auszudrücken und eben Musik "machen". Oft bin ich schon beim hören zufrieden...solange mir das keiner nimmt ;-)
Ich muß auf nichts verzichten...was meinen Sie? Vielleicht auf 8 Stunden tägliche Arbeit.
Oder auf die tägliche Innenschau, die andere Menschen oft tunlichst vermeiden können...
Vielleicht bin ich auch noch zu jung, ich habe noch nicht viele Musiker scheitern sehn...vielleicht kenn ich auch nur zu viele junge, die eben wie ich gerade erst beginnen. Ich denke, darüber kann man sich erst in einigen Jahrzehnten unterhalten ;-)
Und jeder Bürohengst ist arbeitslos, verliert er bei einem Unfall die Hände...
Was, wenn ich nicht davon leben kann? Die Frage stelle ich mir dauernd, schließlich ist meine Mutter auch Musikerin und es gibt Zeiten, da lebt sie mehr schlecht als recht davon. Aber Sicherheit war nie das, wonach ich in meinem Leben strebe...ich gehe immer volles Risiko ein, im Leben, in der Liebe, bei der Arbeit.
Wenn ich nicht mehr spielen könnte? Schreiben vielleicht...das überlegt man sich, wenn es soweit ist. Sie machen sich ja auch keine Gedanken, was passiert, wenn Sie beide Hände verlieren und nie mehr schreiben können oder Ihren Beruf ausüben, oder? (Welchen haben Sie?).
Mein Inneres Leben geht bestimmt weiter. Das hängt nicht so sehr an der Musik an sich, als viel mehr an der Möglichkeit, sich auszudrücken und eben Musik "machen". Oft bin ich schon beim hören zufrieden...solange mir das keiner nimmt ;-)
Ich muß auf nichts verzichten...was meinen Sie? Vielleicht auf 8 Stunden tägliche Arbeit.
Oder auf die tägliche Innenschau, die andere Menschen oft tunlichst vermeiden können...
Vielleicht bin ich auch noch zu jung, ich habe noch nicht viele Musiker scheitern sehn...vielleicht kenn ich auch nur zu viele junge, die eben wie ich gerade erst beginnen. Ich denke, darüber kann man sich erst in einigen Jahrzehnten unterhalten ;-)
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frau klugscheisser,
6. Juni 2006, 13:22
Es geht mir nicht darum, was tatsächlich bei einem Unfall passieren würde. Das waren nur Fragen, die eine Denkrichtung anstoßen sollten. Es ging auch mehr um die Seele als den Körper. Natürlich wäre das anders, würde ich meine Hände verlieren. Mein Job ist nämlich ein JOB und nicht mein Leben. Das ist der Unterschied zur Musik. Musik MACHT man nicht, man IST Musiker. Wenn Sie nicht ein sog. "Wunderkind" sind, steht Ihnen ein ziemlich schmerzhafter Weg mit vielen Entbehrungen und Niederlagen bevor. Das meine ich. Natürlich ist der Vorteil der Jugend eine gewisse Unbedarftheit in der Wahl. Wir waren alle an dem Punkt, Risiken einzugehen, weil wir uns unglaublich stark fühlten. Was aber, wenn Sie schwach sind? Wer wird sie auffangen, wenn nicht Sie selbst? Die Geige wird es jedenfalls nicht tun. Sie müssen, ja sollen Ihren Weg genau so gehen, wie Sie es tun. Ihnen bleibt genau genommen ja auch keine Wahl. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass das, was Sie momentan sehen, nicht so bleiben wird und auch nicht das Maß aller Dinge ist. Immerhin kann ich mich ziemlich gut in Ihre Situation einfühlen.
Und noch etwas zum Kern der Musik:
erst wenn Sie leben können, können sie den Kern der Musik begreifen. Erst wenn Sie die vielen Tiefs und Hochs, Glück und ganz tiefes Leid begreifen (und ich meine nicht im Kopf, sondern erlebt), sind Sie in der Lage, den Kern der Musik zu erfassen. Sind Sie dazu bereit? Ja natürlich sind Sie dazu bereit, weil Sie noch nicht wissen, was das im vollen Umfang bedeutet. Und sind Sie auch bereit loszulassen? Das ist nämlich ein ganz wichtiger Aspekt der Musik, das Loslassen. Erst wenn Sie das können, können Sie auch wirklich musizieren.
Und jetzt höre ich auf, so furchtbar altklug daherzuschreiben...
Hat jedenfalls Spaß gemacht, dieser kleine Exkurs.
Und noch etwas zum Kern der Musik:
erst wenn Sie leben können, können sie den Kern der Musik begreifen. Erst wenn Sie die vielen Tiefs und Hochs, Glück und ganz tiefes Leid begreifen (und ich meine nicht im Kopf, sondern erlebt), sind Sie in der Lage, den Kern der Musik zu erfassen. Sind Sie dazu bereit? Ja natürlich sind Sie dazu bereit, weil Sie noch nicht wissen, was das im vollen Umfang bedeutet. Und sind Sie auch bereit loszulassen? Das ist nämlich ein ganz wichtiger Aspekt der Musik, das Loslassen. Erst wenn Sie das können, können Sie auch wirklich musizieren.
Und jetzt höre ich auf, so furchtbar altklug daherzuschreiben...
Hat jedenfalls Spaß gemacht, dieser kleine Exkurs.
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marielsd,
6. Juni 2006, 13:53
ja, macht spaß
vor allem, wenn man bedenkt, wie man darauf gekommen ist ;-)
ja sicher weiß ich das mit dem Erleben und Leben, ich weiß auch, wie sie darauf kommen. Aber ich gehöre nicht zu den weltfremden Musikern, die den ganzen Tag in ihrem Kämmerlein sitzen und irgendwann darauf hoffen, entdeckt zu werden. Musik ist eine Sprache, mit der man erzählt und wer nichts erlebt hat, hat nichts zu erzählen.
Und im Moment falle ich ständig von einem tiefen Loch ins nächste, nicht nur in der Liebe...(seltsamerweise nicht in der Musik)
Andererseits finde ich, sollte man das Musiker sein nicht überbewerten, letztendlich ist es auch nur ein Job, mit ungewöhnlich langer Ausbildung und ungewöhnlichen Arbeitszeiten. Aber sowie die Geige im Kasten ist, bin ich wieder ich und kann andere Dinge machen und denken.
Im Moment schreibe ich viel...man darf sich nicht nur durch sein Spiel bzw. die damit erreichten Erfolge definieren...aber das lehrt die Erfahrung ;-)
Ich glaube, wir sind auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, jetzt können wir wirklich aufhören :-D
ja sicher weiß ich das mit dem Erleben und Leben, ich weiß auch, wie sie darauf kommen. Aber ich gehöre nicht zu den weltfremden Musikern, die den ganzen Tag in ihrem Kämmerlein sitzen und irgendwann darauf hoffen, entdeckt zu werden. Musik ist eine Sprache, mit der man erzählt und wer nichts erlebt hat, hat nichts zu erzählen.
Und im Moment falle ich ständig von einem tiefen Loch ins nächste, nicht nur in der Liebe...(seltsamerweise nicht in der Musik)
Andererseits finde ich, sollte man das Musiker sein nicht überbewerten, letztendlich ist es auch nur ein Job, mit ungewöhnlich langer Ausbildung und ungewöhnlichen Arbeitszeiten. Aber sowie die Geige im Kasten ist, bin ich wieder ich und kann andere Dinge machen und denken.
Im Moment schreibe ich viel...man darf sich nicht nur durch sein Spiel bzw. die damit erreichten Erfolge definieren...aber das lehrt die Erfahrung ;-)
Ich glaube, wir sind auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, jetzt können wir wirklich aufhören :-D
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ar,
6. Juni 2006, 21:32
fr.klugscheisser
sie haben die klugheit und allwissenheit wohl wirklich mit dem loeffel zu sich genommen. lassen sie doch jeden seine erfahrungen selber machen. das altkluge steht ihnen nicht. ...
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