Freitag, 28. Juli 2006
Bad taste
Welch Quell anhaltender Freude, wenn die Hausmeisterin kurz nach dem Aufstehen vor der Türe steht. Man selbst noch beinahe unbekleidet, versucht, das übergeworfene T-Shirt nach unten zu ziehen, damit wenigstens der Schritt verdeckt bleibt, was nicht so recht gelingen mag. Sie hat ja nur eine kleine Information zu vermitteln, weswegen das Gespräch schnell seinem Ende entgegengehen dürfte. So steht man nach vorne gekrümmt an der geöffneten Türe und tut sich mit Antworten schwer, weil die Kehle ohne den ersten Tee noch recht trocken ist. Da die Dame jedoch eine wahre Virtuosin der leichten Unterhaltung ist, kommt es, wie es kommen muss. Vom Ausgangsthema gelangt man schnell über das Wetter zu Befindlichkeiten. Das Gespräch an dieser Stelle rüde abzuwürgen käme einem wohngemeinschaftlichen Suizid gleich. Also beißt man auf die Zähne, durch die man wegen des öden Geschmackes, der bei jedem Atemzug in der Kehle aufsteigt, sowieso schon zischelt. Als sie später die Leiden der restlichen Hausbewohner emphatisch anschneidet, schmerzt der Rücken bereits von den Stoffverlängerungsversuchen. Man erfährt viel über das Leben der Menschen, an denen man bisher nur mit einem schnellen Gruß im Treppenhaus vorbeiging und auch über jene, deren Existenz man nur olfaktorisch wahrnimmt. Das Thema Geruchsbelästigung ist ungünstig gewählt, klebt am eigenen Körper doch noch der Schweiß der unruhigen Nacht. Man hat sich jedoch seinem Schicksal bereits ergeben, hofft und harrt und macht das Beste daraus. So plötzlich der unverhoffte Austausch begann, wird er durch ein einleitendes Also dann wieder beendet. Sie greift beherzt zum Wischmob, man selbst schließt die Türe mit einem schlechten Gewissen, nicht ganz den Erwartungen an einen kompetenten Gesprächspartner entsprochen zu haben.

Schließlich sitzt man mit der heißersehnten Flüssigkeit vor dem Bildschirm. Es wird schnell klar, dass sich die gesamte Menschheit in einem desolaten Zustand befindet, dem man in den eigenen vier Wänden lieber entfliehen möchte. Von Fragen gepeinigte Suchende haben, während man selbst schlief, ihre Spuren hinterlassen. Nun will ich kein Unmensch sein und ihnen weitere schlaflose Nächte verschaffen, schließlich habe ich die erste Versuchung des Tages mehr oder weniger meisterlich überstanden. Selbstkasteiung heisst das Zauberwort, denn nur jenen wird Erlösung zuteil, die sich fleißig darin üben. So sinniere ich über die Thesen, die ich in die stumme Welt hinausschicke, auf dass meine Antworten den gequälten Seelen Linderung verschaffe.

Search request: Wenn sich Frauen am Boden wälzen
... dann hast Du definitiv was falsch gemacht. Lass es Dir gesagt sein: Frauen wälzen sich nicht grundlos am Boden. Entweder es geschieht vor Lachen, dann solltest Du Deine Hose schnellstens wieder verschließen oder Du solltest Dich sicherheitshalber noch einmal über die korrekte Zusammensetzung von selbstgekochten Pilzgerichten informieren.

Search request: Die beste Position für die Frau
... ist selbstverständlich immer im richtigen Licht. Frauen mögen es nicht, wenn sie allzu kritisch im Profil betrachtet werden. Wenn die Nase zu lang, der Bauch oder Hintern zu dick, die Brüste zu klein und die Beine zu kurz scheinen, ist jede Frau bestrebt, dies zu verbergen. Haben Sie eine Frau erst einmal zu einem Treffen überredet, bieten Sie ihr eine Sitzgelegenheit und öffnen die Augen erst wieder, wenn sie sich korrekt drapiert hat. Denn wir Frauen wissen meist selbst, wie wir am Besten zur Geltung kommen.
Sollte sich die Frage eher auf das Gebiet der körperlichen Freuden beziehen, gilt dasselbe. Am Besten, Sie geben ihr ein großes Leintuch, in das sie ihre vermeindlichen körperlichen Schwachstellen hüllen kann oder löschen das Licht ganz.

Search request: frauen mit strumpfhose über dem kopf
... treffen Sie nur noch in alten Filmen an, in denen ein Banküberfall stattfindet. Heutzutage trägt die moderne Frau in dieser Situation lieber eine schicke Burka oder eine farblich auf das restliche Outfit abgestimmte und mit Aussparungen für Augen und Mund versehene Rappermütze, die sie bis zum Kinn herunterrollt. Strumpfhosen lassen operierte Näschen und aufgespritzte Lippen sehr unvorteilhaft aussehen. Sollte ihnen dennoch eine Dame in dieser Form der Bekleidung begegnen, so lassen sie Diskretion walten und ziehen sich unbemerkt zurück. Manche Kleidungsstücke sind unglaublich schwierig anzuziehen. Da muss man teilweise zu Tricks greifen.

Search request: Michael Steinbrecher mit neuer Frisur
Der Mann hat eine neue Frisur? Hatte der überhaupt jemals eine?Schade um die schönen Locken. Aber der sogenannte Daumtest fordert sein Tribut. Die wachsen auch wieder nach. Versprochen.

Search request: schlechtes Fernsehbild nach Gewitter
Das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen sollten Sie nie bei Gewitter im Freien fernsehen, da die meisten Geräte keine Feuchtigkeit vertragen. Zur Sicherheit hier einige Tipps zur Problembehebung:

Ist das Gerät betriebsbereit? Überprüfen Sie die Stromversorgung. Führen Sie hierzu den Netzstecker in die Dose an der Wand ein. Betätigen Sie anschließend den Power-Schalter [an alten Geräten ist der Schalter mit ein/aus gekennzeichnet].

Haben Sie das Antennenkabel richtig angeschlossen? Überprüfen Sie den Antennenschalter am Gerät und in der Netzdose. Sollten Sie stattdessen an ihrem Wohnort Fernsehprogramme nur digital empfangen können, schalten Sie das Gerät wieder aus und verscherbeln es auf dem Flohmarkt. Das Bild wird nämlich nicht mehr besser.

Sind die Sender mit der richtigen Frequenz eingestellt?
Hat Ihre Großmutter, Ihr Kind oder Ihr Hund Zugang zum Gerät? Notieren Sie sich zur Sicherheit, welche Frequenzen die richtigen sind.

Sie haben alle obigen Punkte überprüft, das Bild bleibt jedoch schlecht?
Dann nützt es recht wenig, über Google blöd im Netz herumzusuchen. Kaufen Sie sich stattdessen lieber ein neues Gerät. Falls Sie das nicht möchten, weil das Gerät doch noch gut ist, ziehen Sie einen Geisterbeschwörer zu Rate. Denn spätestens seit dem Film Poltergeist wissen wir alle, welch verheerende Auswirkungen ein schlechtes Fernsehbild haben kann.

so, Freunde der leichten Blasmusik, für heute habe ich mein Tribut gezollt. Jetzt liegt es an Ihnen, die Welt zu verbessern.

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Dienstag, 4. Juli 2006
Die Wand Gottes*
Meine Referrer sind verheerend, seit ich das Lied mit den zwei kleinen Italienern von Conny Froebess umgedichtet habe. Hunderte - ach was sage ich - tausende neuer Anfragen landen täglich auf meiner Seite. Um meine Mitfiebernden auf den heutigen Abend gut vorzubereiten, werde ich den Text noch einmal hier präsentieren. Wie ich nämlich zu meinem Leidwesen feststellen musste, haperts bei einigen noch gewaltig. Da wird nach scheiss Italiener, nach zwölf kleine Italiener oder gar nach zwei kleine Italiener sind jetzt 11 gesucht. Von Bayern 3 oder gar Video war hier nie die Rede. Also nochmal langsam zum mitschreiben:

Es handelt sich hier um 11 (in Worten elf) durch ihre italienische Abstammung nicht gerade hochgewachsenen Herren, welche sich gerne im Endspiel in Berlin sähen. Da die Reise nach Deutschland ging, begeben Sie sich zunächst, von Italien aus gesehen, nach Norden. Diese Herren beginnen nun, ihren Traum vom Pokal durch teilweise miese Tricks (s. Spiel vor dem Viertelfinale , Frings etc.) Wirklichkeit werden zu lassen. Der Text entstand noch vor dem heutigen Halbfinalspiel, weswegen wir dem italienischen Nationaltrainer und unserer Begegnung schon mal im Vorfeld mit den Worten "Marcello, oh Marcello, wir werden uns bald (also heute) wiedersehn" entgegensehen, nicht ohne ihn darauf hinzuweisen, dass diese Begegnung unter Umständen nicht in seinem Interesse ablaufen wird.

Und hier nun die gültige Fassung [und jetzt ALLE]:

Eine Reise in den Norden ist für andre schick und fein,
doch elf kleine Italiener werden bald zuhause sein.

Elf kleine Italiener, die sehnten sich nach Berlin
nach Toren und Pokalen, die lockten von Anbeginn
Elf kleine Italiener, manch Foul mit Fuß und Bein
Eine Reise in den Norden ist für andre schick und fein,
doch elf kleine Italiener werden bald zuhause sein.

Marcello, oh Marcello, wir werden uns bald wiedersehn
Marcello, oh Marcello, das wird für Dich nicht schön.


©Frau Klugscheisser

Bitte beachten Sie das Zeichen am Ende des Textes. Falls Deutschland heute gewinnt, möchte ich gerne in etwaigen Berichten lobend erwähnt werden. Falls nicht, zerstört sich dieser Text automatisch nach Spielende. Die Laolawelle ist unbekannter Herkunft.

Ausserdem hätte ich noch einen Text zur moralischen Unterstützung für Jens Lehmann anzubieten. Dieser wird auf die Melodie von "Theodor im Fussballtor" gesungen:

Der Lehmann Jens, der Lehmann Jens,
wird nicht enttäuschen seine Fans,
wie der Ball auch kommt,
wie der Schuss auch fällt,
der Lehmann Jens, der kennts.


Dabei zu beachten ist, dieses Lied leise, also so "mehr nach innen" zu singen. Schließlich fühlen wir alle mit Kahn, dem armen Kerl, der da untätig auf der Bank rumsitzen muss, während die Hand (*oder "Wand" wie er von der Hamburger Morgenpost nach dem Sieg gegen Argentinien tituliert wurde) Gottes im Jubel badet. Und jetzt muss ich noch schnell ein Deutschlandfähnchen für heute Abend häkeln. Sie entschuldigen mich.

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Donnerstag, 29. Juni 2006
Necessities of love
Es gab mal eine Sendung, die hieß „Nur die Liebe zählt“, keine Ahnung, ob die noch läuft. Jedenfalls suchte da ein Kamerateam Leute auf und überraschte sie mit einem Video ihres verschmähten Partners, in dem dieser um Wiederaufnahme in die Beischlafliste bat. Natürlich durfte so ein Anliegen aufgrund der Sendezeit nicht dermaßen deutlich formuliert werden. Zu sehen waren auf den Videos stammelnde Damen bzw. Herren, die unter Zuhilfenahme von Liebesdevotionalien wie Herzchen, Blümchen, Kerzchen und ähnlichem Kitsch ihre Bitte vortrugen. Der so Überraschte wurde anschließend über die Beziehung interviewt und musste vor laufender Kamera entscheiden, ob er dem Drängen nachgeben oder lieber stark bleiben wollte. Die Aufzeichnung davon wurde wiederum dem Initiator der Aktion vorgespielt, der zum Zeitpunkt des Abspielens nicht um das Ergebnis wusste. Und all dies geschah in einem Liebesmobil, das durch Deutschland raste. Es raste auch durch Spanien unter dem Titel lo que es necessito es amor und andere europäische Städte, nur musste da Kai Pflaume aufgrund fehlender Fremdsprachenkenntnisse das Mikro an einheimische Überrascher abtreten.

Am schönsten waren die Szenen, in denen sich der Überraschte nicht von den Bedauerungsmantras und Liebesbeteuerungen des ehemaligen Bettgefährten weich klopfen ließ, ja teilweise regelrecht verspottet wurde. Die Folge waren entgleisende Gesichtsmuskeln, ein zitterndes Kinn und Stimmversagen beim Verschmähten in Großbild. Das alles sonntags gleich nach der Lindenstraße. Ich habe mich immer gefragt, wie groß die Verzweiflung bei solchen Menschen sein muss, um sich einer derartigen öffentlichen Demütigung auszusetzen. Dann doch lieber gleich Harakiri, das hat wenigstens Stil. Bei einigen der Teilnehmer konnte ich es sogar verstehen, denn die waren aufgrund ihres Aussehens gezwungen an die einmalige Liebe zu glauben und die war jetzt vorbei. Manchmal saß ich vor dem Bildschirm und hoffte inbrünstig, die Angebetete möge hart bleiben, nur um in den Genuss der einsetzenden Verzweiflung zu kommen. Das ist nicht unfair, sondern sehr gerecht. Versetzen wir uns doch mal in die Lage der Angebeteten. Man kalkuliert mit der Gnade des Opfers, denn das eigentliche Opfer ist die überraschte Person. So hartherzig wird sich doch keiner öffentlich präsentieren wollen. Emotionale Erpressung zur besten Sendezeit. Und anschließend wird gleich bei Linda de Mol geheiratet, damit er oder sie nicht mehr weglaufen kann. Meines Wissens gibt es keine Statistik darüber, wie viele der Revivals über die tränenreiche Versöhnung vor laufender Kamera hinaus gehalten haben. Ich kann mir vorstellen, dass manche die Schlussklappe indirekt auch auf den Stand der Wiedervereinigung bezogen haben.

Persönlich kam ich nie in den zweifelhaften Genuß solch einer Farce. Das liegt aber wohl daran, dass mir bei diesen Sätzen, die mit „Liebe ist...“ beginnen, nur eklige Dinge einfallen wollen.
Liebe ist...
... wenn man sich das letzte Stück Zahnseide teilt
... so zu tun, als hätte man den Partner nicht furzen hören
... sie trotz (oder wegen?) der Salatreste zwischen den Schneidezähnen zu küssen
... trotz Latexallergie mit Kondom zu vögeln
... gegenseitig Pickel ausdrücken
... Quasimodo als den schönsten Mann der Welt zu bezeichnen
... beim Geschlechtsverkehr den Popel im Nasenhaar des Partners nicht zu fixieren
... den Namen des Partners beim Höhepunkt zu rufen, wenn sie Gertraud/Elfriede/Sigrid heisst
[analog zu Ruprecht/Balduin/Theodor]
[Liste darf gerne in den Kommentaren fortgesetzt werden]
Das bedeutet, ich verstehe nicht viel davon. In dieser Hinsicht bin ich ein emotionaler Eisblock. Ich bin zu realistisch, um an die vorgegaukelten Bilder eines Hormonkaleidoskopes zu glauben, geschweige denn einen Menschen, der mich nicht schätzt, in Form eines Videobekenntnisses zurückgewinnen zu wollen. Solche Leute stellen ihre Armseligkeit unter Beweis, indem sie mit dem Mitleidsbonus spekulieren. Wer will schon mit einem Partner leben, der dies nur aus Mitleid tut? Emotionale Bettler, die Küsse wie Markstücke einfordern.

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Dienstag, 13. Juni 2006
Summer samba
Persönliche IPod-Listen Empfehlung (Kitschfaktor 7) für heute. Wehe, es lacht einer:

S. Getz feat. J.Gilberto - Izaura
A.C. Jobim - Surfboard & Brasil (must)
J. Brown - I got you (I feel good)
Andrews Sisters - Bei mir bist du schön
B. Darin - Beyond the sea
D. Martin - Volare
Elvis - Surrender
Dirty Dancing Hit - Do you love me
N. Simone - My baby don´t care
P. Anka - Diana
Shocking blue jeans - Venus
D. Byrne - Independence day
Adults only - let me be your underwear
Freakpower - turn on, tune in
US3 - Cantaloop
u.v.m.
und toujours repeat: Soundtrack zum Film "Something´s gotta give"

Leider habe ich keinen IPod o.ä.. Deswegen sind die Songs auf meiner internen Festplatte gespeichert und jederzeit abrufbar.
Jetzt aber RAUS!

Nachtrag
Die Klassikliste bzw. Favoriten einer singenden Radlerin:
Unbestrittene No.1 Eingangsthema aus der 7ten von Bruckner 1. Satz (Cello unisono - an den Oktavsprüngen wird noch gearbeitet)

Gefolgt von No.2
Verdi - Gefangenenchor aus Nabucco
Nessun dorma - Puccini
Pavane pour une infante défunte - Ravel (Achtung: aufgrund der langen Phrasen nicht für Kopfsteinpflaster geeignet)
Goldbergvariation Aria - J.S.Bach

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Montag, 12. Juni 2006
Bloggerwechseljahre
Der neue Server wackelt. Kein Zugang zur eigenen Seite. Ist ja nicht so, dass ich was zu schreiben hätte. Ist nur, dass ich gerne können würde, wenn ich wollte. Ist halt wie mit dem Kinderkriegen. Blöd, wenn einem die Entscheidung plötzlich abgenommen wird.

Sicher kennt auch der ein oder andere männliche Leser das Gefühl, nicht zu können, obwohl man gerne würde.

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Donnerstag, 8. Juni 2006
Vom Feeling her hab ich heute ein gutes Gefühl
Sorry Leute aber der Text MUSS sein. Ist für Bärlin und die böse böse WG von dem bösen bösen Getränkehersteller. Ich mach jetzt auf Ghostwriter.Hihi

ABSEITS!
ER sieht mich geringschätzig aus dem Augenwinkel an. Hör mal, das ist doch kein Abseits!? und ganz leise höre ich IHN Frauen! murmeln. Ich sacke in mich zusammen und sinke ein wenig tiefer in die Couch. Klar hab ich keine Ahnung vom Fußball. Aber immerhin bemühe ich mich. Selbst wenn ich mich zuvor für etwas nicht interessierte, so bin ich lernfähig. Aus den vielen kurzen und längeren Beziehungen habe ich eine Menge neues Wissen mitgenommen. Da war zum Beispiel einer, der Rollläden baute. Von dem lernte ich was über Statik. Dann gab es da den, der sich für Autos interessierte. Seitdem weiß ich, dass eine G-Lader-Schnecke keine Bezeichnung für eine sexuell stimulierte Frau ist. Und mit dem aus der Werbebranche habe ich einen ganzen VW Bus mit Klebeschrift bezogen. Dabei lernte ich, wie man großflächige Blasenbildung mittels Einsatz von Nadel und Föhn vermeidet. Beim Letzten habe ich für mein Leben Nützliches erfahren. Er brachte mir etwas übers Kochen bei. Unsere letzte gemeinsame Kreation war Sauce Hollandaise. Die sollte sich als Trennkost herausstellen - nicht im landläufigen Sinne, sondern weil er sie durch Beigabe von zu viel Zitrone versaute und hinterher nie mehr meine Wohnung betreten wollte.

Für Fußball interessiere ich mich im Allgemeinen so wenig, wie für eine Abhandlung über die „Entwicklung nachweisstarker molekülspektrometrischer Detektionssysteme unter Verwendung von Diodenlasern für die Kapillarelektrophorese und verwandte Trennmethoden“. So wenig verstehe ich auch davon. Ich könnte ohne mit der Wimper zu zucken die letzten Wimbledonsieger im Herren- und Dameneinzel aufsagen, was mir bei den deutschen Bundeskanzlern und –präsidenten nicht ganz so leicht gelingen mag. Ich könnte Kompositionen in ihre Einzelteile zerlegen, aus der Weltliteratur zitieren oder die erste bis fünfte Ballettposition demonstrieren. Aber das interessiert ja keinen. Nein, Fußball ist das, was die Menschheit fesselt, was sie in Atem hält und unendlich Gesprächsstoff liefert. ER sagte, das gehöre zur Allgemeinbildung. Als gebildeter sozialkompetenter Mensch konnte ich das natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Flink versuchte ich, den blinden Fleck und damit meine Wissenslücken zu füllen. Dabei fiel mir folgendes auf:
1. gibt es kaum unabhängige Nachschlagewerke, aus denen profundes Wissen bezogen werden kann
und 2. wird mir nicht klar, was das eigentliche Ziel dieser Sportart ist. Mir wurde mitgeteilt, in erster Linie ginge es darum, den Ball in das Tor der gegnerischen Mannschaft zu befördern, um der eigenen zum Sieg zu verhelfen. Ich halte das für ein Gerücht. Betrachten wir mal Zeitungsartikel am Tag nach dem Spiel. Da wird über Fouls, Verletzungen und Trainerwechsel, sowie über Ablösen für einzelne Spieler berichtet, deren Höhe der gesamten Sahelzone die Tränen in die Augen treibt. Das Spielergebnis findet man – so man aufmerksam liest – irgendwo ganz klein gedruckt in der Mitte des Textes, wenn überhaupt. Die Schreiberlinge gehen davon aus, dass alle bereits während der vorabendlichen Liveübertragung davon in Kenntnis gesetzt wurden.

Fernsehen und Fußball ist ja auch so eine Sache. Ich will hier gar nicht auf das leidige Thema gebührenpflichtige Privatsender kommen. Zu meiner Zeit wurden Spiele von allgemeinem Interesse noch auf den Öffentlich Rechtlichen übertragen. Und wenn dem so war, konnte man nur noch zwischen an und aus entscheiden, nicht aber über das Programm selbst. Ich habe nie erlebt, dass Fußballspiele wegen eines weltpolitisch wichtigen Ereignisses unterbrochen wurden. Wäre Lady Di während eines Endspiels gestorben, hätte sie Pech gehabt. Aber sowas von. Pech war allein schon, mit einem Mercedes auf Tunnelbeton zu donnern. Wäre es allerdings während eines Spiels geschehen, hätte der Moderator die Information höchstwahrscheinlich mit betroffener Miene zwischen zwei Toren verkündet, während im Hintergrund die Laolawelle in der Fankurve eingeblendet worden wäre. So hatte sie wenigstens noch Glück im Unglück, dass sie sich die Tränen über ihr Ableben nicht mit denen über einen Abstieg in die zweite Liga teilen musste. Als Prinzessin kann man das schon erwarten, selbst wenn das gemeine Volk sonst eher mit gutem Benehmen geizt.
Damals, als man Fußballspiele noch vorzugsweise über Rundfunk verfolgte, da war alles noch ein klein wenig anders. Damals hatten die Moderatoren noch richtig was drauf, mussten formulieren können und schlagfertig sein. Es ist eine wahre Kunst, ein Erlebnis für Tausende von Hörern so zu formulieren, dass sie das Geschehen mit dem inneren Auge verfolgen können. Heutzutage beschränken sich die Kommentatoren auf platte Phrasen oder Interviews mit Leuten, die zwar bekannt, zum Spiel selbst jedoch wenig beitragen können. Bestenfalls hält man da einem Fußballer das Mikro ins Gesicht und hofft, zwischen den Ähs und Mhs noch Brauchbares herausfiltern zu können.

Ja, so ist das mit der Allgemeinbildung. Als mir das so richtig klar wurde, war die Motivation in punkto Fußball und Weiterbildung erst mal futsch. Nicht dass ich mich nicht beizeiten bereits über VHS Kurse mit so vielversprechenden Titeln wie Fußball 0.1 für Hausfrauen oder Fußball verstehen. Eine Einführung für die moderne Ehefrau informiert hätte. Wirklich gereizt hätte mich der Vortrag von so einem Sozpädfuzzi mit dem Titel Fußball in der Partnerschaft. Krisenmanagement und Mediation im Alltag. Das ist kein theoretischer Klugschiss, sondern aus dem Leben gegriffen. Schließlich tu ich das alles nicht für die Menschheit oder ein wenig Allgemeinbildung. Nein, ich tue es für IHN. Die Tragik an der Geschichte ist, dass er es nicht einmal bemerkte. Von Anerkennung wollen wir überhaupt nicht reden. Wenn ich Glück hatte, erhaschte ich einen Blick in der Halbzeit oder ein leichtes Tätscheln nach einem Tor. Das war dann auch schon alles. In der sechsten Jahreszeit – neben den bekannten vieren und der Faschingszeit der sogenannte Männerfrühling – leidet eine sonst gut funktionierende Partnerschaft schon arg. Kleine Aufmerksamkeiten? Fallen weg. Komplimente? Vergessen sie´s. Handwerkliche Hilfestellung? Nur wenn es nach der Verlängerung noch machbar ist (bedeutet alles was Lärm macht, scheidet automatisch aus). Sex? Sind Sie wahnsinnig? Doch nicht vor wichtigen Spielen und unter Alkoholeinfluss hinterher schon gleich gar nicht.

Eines habe ich aus dieser Zeit mitgenommen: Lass Dich niemals wieder mit einem Fußballfanatiker ein. Ich bin ja lernfähig.

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Honey anybody's ass will do, I'm in a real bad mood
Wahrscheinlich ist das Wetter dran schuld. Oder die Regierung. Oder beides. Jedenfalls bin ich ziemlich angepisst. Vom Wetter. Von der Regierung. Von der musikalischen Reise (boah, die Alte checkt´s echt nicht. Die muss doch schon über dreissig sein und labert immer noch so spätpubertäre Scheiße). Tomorrow is another day. Ja klar und da bauen wir munter am gleichen Mist rum. Immer schön Häufchen machen. Und wenn der Haufen zu groß wird, einfach unter den Perser damit. Dann zwei, dreimal drauf rumgehüpft, ist alles wieder flach. Oder bei zweihundertdreizehn Km/h popelige Opel Polos mit Lichthupe von der Mercedesspur drücken. Immer schön am Blech. Blut an der Stoßstange. Roter Lack tut´s zur Not auch. Und morgen Kinder wird´s was geben. Das lässt den Würgereiz nicht mehr aufhören. WM (wortkarge wirre Männer). Ausnahmezustand auf allen Kanälen. Und die sind voll mit billigem Fusel. Aber sowas von. Bitte einmal drei Wochen Quarantäne mit Benzodiazepam und künstlicher Ernährung all inclusive (weiß einer, wie lange der Wahnsinn genau dauert?)

Komm mir bloß keiner mit: geht auch vorbei. Das sind drei Wochen meines Lebens. DREI WOCHEN! So lange dauert nicht mal PMS. Weltweiter Masochismus is nix für mich. Danke, kein Bedarf. Könnt Ihr alleine spielen. Melde mich hiermit ab ins Wachkoma.

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Dienstag, 6. Juni 2006
Count the lashes
Gestern hat es angefangen zu jucken. Erst nur leicht, dann immer stärker. Wenn es an Hand oder Fuß gewesen wäre, kein Problem. Dann hätte ich einfach gekratzt, notfalls bis sich die Haut rot färbt. Am Auge kann man sich aber schlecht kratzen. Meine Vermutung, da lägen mal wieder Wimpern gegenseitig im Clinch, bestätigte sich nach einem Blick in den Spiegel. Die werden bei mir so lang, dass sie oft am Brillenglas anstoßen. Deswegen bevorzuge ich konvexe Gläser. Kurzerhand gerieben und gezupft, was das Zeug hält. Keine Chance. Irgendwann bin ich eingeschlafen. Der Juckteufel stand schon am Bett, als ich heute Morgen meine Lider öffnete. Also weitergerieben, weitergezupft. Und wie ich vorhin so in den Spiegel schaue, trifft mich fast der Schlag. Das Augenlid dick, am äußeren Augenrand keine Wimpern mehr. Ist dem Juckteufel aber schnurz. Der macht lustig weiter. Wenn das so weitergeht, gebe ich heute Abend die Ödipusnummer mit der Gabel. Verdammter Mist!

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Freitag, 2. Juni 2006
"Für jemanden, der Dich und Deinen Humor nicht kennt, klingt Dein Blog düster, melancholisch, mit einem Hang zum Selbstmitleid" oder so

Na toll...

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Mittwoch, 31. Mai 2006
Etisalat*
Es ist mir eine besondere Freude, heute meine Leser aus Schweden, Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz zu begrüßen. Seit einiger Zeit habe ich auch Leser aus Hongkong und Brasilien (hallo Moni) hier zu Gast. Manchmal frage ich mich allerdings, ob meine auswärtigen Besucher auch alle der deutschen Sprache mächtig sind oder ob ich lieber auf Esperanto schreiben soll. Mein rudimentäres Schulenglisch reicht gerade noch für Smalltalk, mehr ist nicht drin. Ich hoffe, Sie verzeihen mir das.

Weil ich nun meinen Gästen entgegenkommen möchte, hier die Babelfischübersetzung des obigen Textes auf englisch:
It is me a special joy, today my readers from Sweden, Italy, France, to welcome Austria and Switzerland. For some time I have also readers from Hong Kong and Brazil (hello Moni) here to guest. Sometimes I ask myself however whether my foreign visitors are powerful also all the German language or whether I am to rather write on Esperanto. My rudimentary school English still hands straight for Smalltalk, to more is not in it. I hope, you forgive me that.

und nun auf französisch:
C'est pour moi une joie particulière d'accueillir aujourd'hui mes lecteurs de Suède, d'Italie, de France, d'Autriche et de Suisse . J'ai aussi depuis un certain temps des lecteurs d'Hong-Kong et du Brésil (hallo Moni) ici à l'hôte. Parfois, je me demande toutefois si mes visiteurs étrangers aussi de la langue allemande sont tous puissants ou si je dois écrire plutôt en esperanto. Mon anglais d'école rudimentaire va pour des Smalltalk, n'est justement encore pas plus à l'intérieur. J'espère, vous me pardonnez cela.

jetzt mal auf schwedisch:
Den är mig en special glädje, i dag min avläsare från Sverige, Italien, Frankrike, att välkomna Österrike och Schweitz. För någon tid har jag också avläsare från Hongkong och Brasilien (hälsningen Moni) här till gästen. Ibland frågar mig jag myself att emellertid huruvida min utländska visitors är kraftiga också allt det tyska språket eller huruvida jag ska ganska skriva på Esperanto. Räcker den engelska stillbilden för min rudimentär skola rakan för Smalltalk, till mer är inte i den. Jag hoppas, dig förlåter mig det.

und zum Schluss chinesisch. Hierzu musste ich den Text erst einmal nach englisch übersetzen, da bei Babelfisch keine Übersetzung von deutsch direkt nach chinesisch (trad.) angeboten wird. Ich bitte, etwaige Fehler zu entschuldigen. Sieht sehr interessant aus:
它是我特別喜悅, 今天我的讀者從瑞典, 義大利, 法國, 歡迎奧地利和瑞士。我並且有有一段時間了讀者從香港和巴西(你好Moni) 這裡對客人。有時我要求自己然而是否我的外國訪客並且是強有力的所有德語語言或是否我將寧可寫在世界語。我的基本學校英語仍然遞直接為家常話, 對更多不是在它。我希望, 您原諒我那。

Google liefert hierzu allerdings eine erwähnenswerte Alternative:
这是我的一个特别 喜悦,今天我国读者从瑞典、意大利、法国、奥地利和瑞士的欢迎. 一段时间以来,我也从香港的读者和巴西(你好莫尼)这里的客人. 有时候我问自己,但是不论我强大的外国游客也都全部德语还是我来写,而世界语. 我国中学英语依然简陋的手直Smalltalk,更不是它. 我希望你原谅我.

nicht zu verwechseln mit japanisch:
それは私特別な喜び、今日スウェーデン、イタリア、フランスからの私の読者、オーストリアおよびスイス連邦共和国を歓迎するためにである。 しばらくの間私にゲストに香港およびブラジルからの読者が(こんにちはMoni)ここにまたある。 時々私はしかし私の外国の訪問者がまた強力すべてのドイツ語の言語であるか、または私がむしろエスペラントで書くべきであるかどうか自分自身に尋ねる。 私の基礎的な学校の英語はまだそれに多くにスモールトークのために、ないまっすぐに渡す。 私は、許す私にそれを望む。

Sie sehen, es ist empfehlenswert, Fremdsprachen zu lernen.

Sehr geehrte Bewohner islamisch-arabischer Länder,
nein, ich habe Sie nicht vergessen und werde den Teufel tun, Ihnen Zündstoff für eine Diskriminierungsdebatte geben. Mohamed war ein dufter Typ, Kopftücher sind superchick und Allah ist echt riesig. Deswegen an dieser Stelle ein herzliches Inshallah:
هو ي سعادة خاصّة ، اليوم قارئاتي من سويد ، إيطاليا ، فرنسا ، أن يرحّب نمسا وسويسرا. ل بعض وقت يتلقّى أنا أيضا قارئات من [هونغ كونغ] وبرازيل (مرحبا [موني]) هنا إلى ضيفة. أحيانا يسألبنفسي أنا مهما ما إذا زائراتي أجنبيّة قوّيّة أيضا [ألّ ث] [جرمن لنغج] أو ما إذا أنا أن بالأحرى كتبت على إسبرانتو. ي بدائيّة مدرسة يناول اللغة الانجليزية بعد رأسا ل [سملّتلك] ، إلى أكثر ليس في هو. أنا آمل ، أنت عن صفحني أنّ.

*Etisalat steht auf meinem Display, wenn ich mich ins Mobilfunknetz in Dubai einlogge.

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