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Dienstag, 4. Februar 2020
Tageblog 4.2.20
frau klugscheisser, 20:39h
Inzwischen ist es unter den regelmäßigen Lesenden angekommen, dass die Kaltmamsell nicht mehr bloggt Pause macht. Einerseits wird sie ja vielerorts vermisst - auch von mir. Das ist natürlich ein bisschen arg egoistisch, denn sie wird ihre guten Gründe haben. Zudem merke ich, wie mir das tägliche Lesen Kontakt vorgaukelte, obwohl der ja nur einseitig stattfand und ich mich jetzt halt auf andere Weise darum bemühen muss. Ich hoffe, sie profitiert auf irgendeine Weise von der Pause. Müssen wir anderen halt ran. Jemand muss das Bloguniversum ja am Laufen halten.
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Mein derzeitiger Gesundheitszustand scheint sich nicht merklich zu verbessern. In Folge macht sich etwas in mir breit, das als Mischung zwischen Unruhe und Ratlosigkeit beschrieben werden kann. Jetzt aber bitte keine guten Ratschläge, die bekomme ich oft und meist ungefragt. Das ist der Nachteil einer so verbreiteten Diagnose wie meiner. Jeder kennt wen, der wen kennt und Sie wissen schon. Mir hat das Konzept von Herrn und Frau Rau da sehr imponiert: einmal die Woche darf der gute Geist eine Stellungnahme abgeben. Jetzt ist es aber so, dass ich keine Stellungnehmenden mit so viel Einblick in den bisherigen Verlauf habe. Folglich muss ich aus widersprüchlichen Aussagen von Ärzten und Therapeuten das herausdistillieren, was mir nützlich scheint.
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Mein Geburtstag ist nun schon ein paar Tage her. Der Besuch eines alten Freundes aus Stuttgart und die abendliche Zusammenkunft vieler weiterer haben mir den Tag versüßt. Jenen Freund kenne ich noch aus Studienzeiten, er damals an der Akademie der bildenen Künste, ich an der Musikhochschule. An meinem Ehrentag durfte ich mir eine Aktivität wünschen. Ich wollte endlich mal das Brandhorstmuseum besichtigen. A propos erste Male: man bot mir dort einen Rollstuhl an, den ich gerne annahm. Zu Beginn wurde ich noch geschoben, was sich beim Betrachten der Ausstellung aber als etwas unkomod herausstellte. Schließlich begann ich selbst zu fahren. Manövrieren hatte ich nach einer Weile ganz gut raus. Am schönsten waren die besorgten Gesichtsausdrücke der Aufsehenden wenn ich rückwärts fuhr und sich mittig im Raum ein Exponat befand. Das hatte ich aber schon beim berollen des Raumes wahrgenommen und bremste beherzt zur rechten Zeit. Ich weiß, ich kann manchmal so böse sein.
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A propos erste Male: in meiner kleinen Wohnung hatte ich noch nie mehr als zwei Gäste gleichzeitig und dachte, 12 wären die Grenze. Es hätten aber noch locker fünf bis sechs Menschen reingepasst. Die live Musik war kein erstes Mal, wohl aber ein Kontrabass, der die Türe versperrte und meine Gäste praktischerweise vom Gehen abhielt. Einer flüchtete dann so schnell in der Spielpause, dass er sogar Handschuhe und Mütze liegen ließ obwohl bei nächtlicher Kälte mit dem Fahrrad unterwegs. Die hat er am nächsten Tag zurückbekommen. Auch andere Überbleibsel verteilte ich am nächsten Tag an rechtmäßige Besitzer und dankbare Empfangende. Die Freundin, welche das Biertragl mit einem Leiterwagen in der U-Bahn transportierte verließ uns zu später Stunde, wobei ich dem Biertragl und ihr ein Taxi spendierte. Der letzte Gast hat mich zugedeckt, da schlief ich bereits. Und all das hallt immer noch in mir nach. Ich bin unendlich dankbar, solche Menschen zu kennen, die mich so liebevoll mit ihrer Anwesenheit und Anderem beschenken.
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Übrigens hier eine Liste von schönen deutschen Worten. Einige stammen aus dem Hebräischen (5), andere kenne ich als eingedeutschte aus dem Französischen (19/20) - erster Weltkrieg und so weiter:
29 wunderschöne deutsche Worte, die Du viel zu selten sagst
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Mein derzeitiger Gesundheitszustand scheint sich nicht merklich zu verbessern. In Folge macht sich etwas in mir breit, das als Mischung zwischen Unruhe und Ratlosigkeit beschrieben werden kann. Jetzt aber bitte keine guten Ratschläge, die bekomme ich oft und meist ungefragt. Das ist der Nachteil einer so verbreiteten Diagnose wie meiner. Jeder kennt wen, der wen kennt und Sie wissen schon. Mir hat das Konzept von Herrn und Frau Rau da sehr imponiert: einmal die Woche darf der gute Geist eine Stellungnahme abgeben. Jetzt ist es aber so, dass ich keine Stellungnehmenden mit so viel Einblick in den bisherigen Verlauf habe. Folglich muss ich aus widersprüchlichen Aussagen von Ärzten und Therapeuten das herausdistillieren, was mir nützlich scheint.
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Mein Geburtstag ist nun schon ein paar Tage her. Der Besuch eines alten Freundes aus Stuttgart und die abendliche Zusammenkunft vieler weiterer haben mir den Tag versüßt. Jenen Freund kenne ich noch aus Studienzeiten, er damals an der Akademie der bildenen Künste, ich an der Musikhochschule. An meinem Ehrentag durfte ich mir eine Aktivität wünschen. Ich wollte endlich mal das Brandhorstmuseum besichtigen. A propos erste Male: man bot mir dort einen Rollstuhl an, den ich gerne annahm. Zu Beginn wurde ich noch geschoben, was sich beim Betrachten der Ausstellung aber als etwas unkomod herausstellte. Schließlich begann ich selbst zu fahren. Manövrieren hatte ich nach einer Weile ganz gut raus. Am schönsten waren die besorgten Gesichtsausdrücke der Aufsehenden wenn ich rückwärts fuhr und sich mittig im Raum ein Exponat befand. Das hatte ich aber schon beim berollen des Raumes wahrgenommen und bremste beherzt zur rechten Zeit. Ich weiß, ich kann manchmal so böse sein.
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A propos erste Male: in meiner kleinen Wohnung hatte ich noch nie mehr als zwei Gäste gleichzeitig und dachte, 12 wären die Grenze. Es hätten aber noch locker fünf bis sechs Menschen reingepasst. Die live Musik war kein erstes Mal, wohl aber ein Kontrabass, der die Türe versperrte und meine Gäste praktischerweise vom Gehen abhielt. Einer flüchtete dann so schnell in der Spielpause, dass er sogar Handschuhe und Mütze liegen ließ obwohl bei nächtlicher Kälte mit dem Fahrrad unterwegs. Die hat er am nächsten Tag zurückbekommen. Auch andere Überbleibsel verteilte ich am nächsten Tag an rechtmäßige Besitzer und dankbare Empfangende. Die Freundin, welche das Biertragl mit einem Leiterwagen in der U-Bahn transportierte verließ uns zu später Stunde, wobei ich dem Biertragl und ihr ein Taxi spendierte. Der letzte Gast hat mich zugedeckt, da schlief ich bereits. Und all das hallt immer noch in mir nach. Ich bin unendlich dankbar, solche Menschen zu kennen, die mich so liebevoll mit ihrer Anwesenheit und Anderem beschenken.
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Übrigens hier eine Liste von schönen deutschen Worten. Einige stammen aus dem Hebräischen (5), andere kenne ich als eingedeutschte aus dem Französischen (19/20) - erster Weltkrieg und so weiter:
29 wunderschöne deutsche Worte, die Du viel zu selten sagst
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