Donnerstag, 18. Mai 2006
Bad hair day
frau klugscheisser, 14:59h
0.03 Teil 5 der Geschichte ist fertig und online. Wieso tu ich mir das überhaupt an? Interessiert doch eh keinen. Erste leichte Spuren von Sinnfragen im Kopf.
0.33 Unheimlich wichtigen Sinnspruch unheimlich spontan formuliert und gebloggt. Fühle mich unheimlich weise und intelligent. Computer ausgeschaltet.
0.45 Duschen. Haare waschen. Damit Zeit gespart. Wecker eine halbe Stunde später gestellt.
1.10 Computer wieder an, da unheimlich wichtiger Sinnspruch unheimlich falsch formuliert. Leo sagt your english is to run away. Komme mir unheimlich blöd vor. Sich stark verdichtende Anzeichen einer ersten Sinnkrise.
1.17 Breton mit Baudelaire verwechselt. Drei Haare ausgerissen.Dabei mit der Maus rhythmisch gegen die Stirn geschlagen. Anklicken hilft. Manchmal. Kommentar verbessert.
1.30 Blick auf die Uhr. Zeitersparnis als Selbsttäuschung entlarvt. Duschen nur drei Stunden vorverlegt. Dauer der Dusche immer gleich lang. Bis kein heisses Wasser mehr kommt. Mit der Faust gegen die Stirn geschlagen.
1.50 Beginn der schweren Sinnkrise ins Bett verlegt.
3.45 Wecker klingelt. Aufstehen. Mit Zahnbürste im Mund Teewasser kochen. Leichte Koordinationsschwierigkeiten. Mit Zahnbürste umrühren. Neue Erkenntnis: Zahnpasta schwimmt oben.Tee weggeschüttet.
3.55 Schwere Sinnkrise steuert auf ersten dramatischen Höhepunkt zu. Erster klarer Gedanke: was tue ich um diese Zeit in meiner Küche? Analyse eingeleitet. Hat was mit Broterwerb zu tun. Zu einem Ergebnis mittels Ausschlussverfahren gelangt: bin kein Bäcker, keine Zeitungsfrau, kein Postbeamter. Bleibt nur Saftschubse. Während des Milchtrinkens mit dem Kopf auf Tischplatte aufgeschlagen. Dabei von Intelligenz geträumt.
4.00 Uniform passt noch. Freue mich. Erinnerungsvermögen setzt ein. Letztens Uniform eine Größe größer bestellt und erhalten. Frustration setzt ein.
4.15 Neben der Sinnsuche Autosuche. Sehe lauter VWs ohne Antennen. Setze Brille auf. Sehe plötzlich Mülltonnen statt Autos. Macht donnerstags irgendwie Sinn.
4.18 Schalte das Autoradio ein. Keine Antenne, kein Empfang. Macht nix. Rauschen wirkt beruhigend. Stelle mir vor, ich bin am Meer.
4.26 Leere vierspurige Autobahn. Ein Taxi auf der linken Spur. Überhole rechts. Taxi schlägt Haken nach rechts und ordnet sich hinter mir ein. Haben wir Nebel? Kann nix sehen, weil Halogenscheinwerfer vom Taxi im Rückspiegel blenden. Sinnkrise verstärkt sich.
4.35 Treffe Kollegin im Einsatzzentrum. Ist seit 2.00 da. Frage sie, ob sie kein Zuhause hat. Sie sagt schon aber keine Schlüssel. Denke lange darüber nach.
4.45 Einsatzleiterin teilt uns mit, wir fliegen statt 4 legs (Flüge) nur diesen einen und anschließend deadhead (nicht arbeitend) heim. Eruptiv-kollektiver Ausbruch von tiefer Sinnkrise. Schlagen zu dritt rhythmisch mit dem Kopf gegen die Wand. Klingt fast wie Rap. Einsatzleiterin sagt, Fliegerarzt sei erst ab 9.00 im Haus.
10.00 Rückkehr an die Homebase. Vom Flugzeug in den Crewbus. Fahrer wartet noch.
10.12 Frage Busfahrer, worauf wir warten. Fahrer zuckt mit den Schultern. Vermute mal, hat heute ebenfalls Sinnkrise. Ermutige ihn, darüber zu sprechen. Er deutet auf das Schild Während der Fahrt den Fahrer bitte nicht ansprechen. Spekuliere über philosophische Doppeldeutigkeit des Wortes Fahrt. Kopf schlägt mehrmals von alleine gegen Scheibe.
10.30 Sitze im Auto. Sonnenbrille vergessen. Fahre nach Gehör. Wenn ich nix höre, ist alles in Ordnung. Trainiert die Sinne ungemein.
10.54 Höre auffällig lautes Motorengeräusch von einem Daimler vor mir. Scharfes Bremsen. Schlage mit dem Kopf auf den Lenker.
11.00 Parkplatz gefunden. Ziehe wegen morgiger Frühtour mit Kreide den Weg zur Haustüre nach. Beginn eines starken Platzregens. Fühle mich dennoch sehr intelligent. Da steh ich doch drüber.
11.10 Uniform ausgezogen. Will ins Bett. Höre Türglocke. Hausmeisterin will mit Elektriker in mein Bad. Keinen Bock auf Orgie. Hausmeisterin sagt, es geht um den Luftabzug. Mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. Inzwischen repariert Elektriker den Lichtschalter, damit er was sieht. Fragt, ob ich nie Licht auf dem Weg ins Bad brauche. Sage, bin blind und orientiere mich nach Geruch. Elektriker zögert leicht, bevor er die Türe öffnet.
11.30 Alles fertig. Bettschwere erreicht. Leichte Kopfschmerzen von zu viel Sinnsuche. Frisur ist im Arsch vom vielen Schlagen und Schütteln.
Tag dauert noch etwa 12 Stunden.
AAAAAAAAAAAAAHH!!!
0.33 Unheimlich wichtigen Sinnspruch unheimlich spontan formuliert und gebloggt. Fühle mich unheimlich weise und intelligent. Computer ausgeschaltet.
0.45 Duschen. Haare waschen. Damit Zeit gespart. Wecker eine halbe Stunde später gestellt.
1.10 Computer wieder an, da unheimlich wichtiger Sinnspruch unheimlich falsch formuliert. Leo sagt your english is to run away. Komme mir unheimlich blöd vor. Sich stark verdichtende Anzeichen einer ersten Sinnkrise.
1.17 Breton mit Baudelaire verwechselt. Drei Haare ausgerissen.Dabei mit der Maus rhythmisch gegen die Stirn geschlagen. Anklicken hilft. Manchmal. Kommentar verbessert.
1.30 Blick auf die Uhr. Zeitersparnis als Selbsttäuschung entlarvt. Duschen nur drei Stunden vorverlegt. Dauer der Dusche immer gleich lang. Bis kein heisses Wasser mehr kommt. Mit der Faust gegen die Stirn geschlagen.
1.50 Beginn der schweren Sinnkrise ins Bett verlegt.
3.45 Wecker klingelt. Aufstehen. Mit Zahnbürste im Mund Teewasser kochen. Leichte Koordinationsschwierigkeiten. Mit Zahnbürste umrühren. Neue Erkenntnis: Zahnpasta schwimmt oben.Tee weggeschüttet.
3.55 Schwere Sinnkrise steuert auf ersten dramatischen Höhepunkt zu. Erster klarer Gedanke: was tue ich um diese Zeit in meiner Küche? Analyse eingeleitet. Hat was mit Broterwerb zu tun. Zu einem Ergebnis mittels Ausschlussverfahren gelangt: bin kein Bäcker, keine Zeitungsfrau, kein Postbeamter. Bleibt nur Saftschubse. Während des Milchtrinkens mit dem Kopf auf Tischplatte aufgeschlagen. Dabei von Intelligenz geträumt.
4.00 Uniform passt noch. Freue mich. Erinnerungsvermögen setzt ein. Letztens Uniform eine Größe größer bestellt und erhalten. Frustration setzt ein.
4.15 Neben der Sinnsuche Autosuche. Sehe lauter VWs ohne Antennen. Setze Brille auf. Sehe plötzlich Mülltonnen statt Autos. Macht donnerstags irgendwie Sinn.
4.18 Schalte das Autoradio ein. Keine Antenne, kein Empfang. Macht nix. Rauschen wirkt beruhigend. Stelle mir vor, ich bin am Meer.
4.26 Leere vierspurige Autobahn. Ein Taxi auf der linken Spur. Überhole rechts. Taxi schlägt Haken nach rechts und ordnet sich hinter mir ein. Haben wir Nebel? Kann nix sehen, weil Halogenscheinwerfer vom Taxi im Rückspiegel blenden. Sinnkrise verstärkt sich.
4.35 Treffe Kollegin im Einsatzzentrum. Ist seit 2.00 da. Frage sie, ob sie kein Zuhause hat. Sie sagt schon aber keine Schlüssel. Denke lange darüber nach.
4.45 Einsatzleiterin teilt uns mit, wir fliegen statt 4 legs (Flüge) nur diesen einen und anschließend deadhead (nicht arbeitend) heim. Eruptiv-kollektiver Ausbruch von tiefer Sinnkrise. Schlagen zu dritt rhythmisch mit dem Kopf gegen die Wand. Klingt fast wie Rap. Einsatzleiterin sagt, Fliegerarzt sei erst ab 9.00 im Haus.
10.00 Rückkehr an die Homebase. Vom Flugzeug in den Crewbus. Fahrer wartet noch.
10.12 Frage Busfahrer, worauf wir warten. Fahrer zuckt mit den Schultern. Vermute mal, hat heute ebenfalls Sinnkrise. Ermutige ihn, darüber zu sprechen. Er deutet auf das Schild Während der Fahrt den Fahrer bitte nicht ansprechen. Spekuliere über philosophische Doppeldeutigkeit des Wortes Fahrt. Kopf schlägt mehrmals von alleine gegen Scheibe.
10.30 Sitze im Auto. Sonnenbrille vergessen. Fahre nach Gehör. Wenn ich nix höre, ist alles in Ordnung. Trainiert die Sinne ungemein.
10.54 Höre auffällig lautes Motorengeräusch von einem Daimler vor mir. Scharfes Bremsen. Schlage mit dem Kopf auf den Lenker.
11.00 Parkplatz gefunden. Ziehe wegen morgiger Frühtour mit Kreide den Weg zur Haustüre nach. Beginn eines starken Platzregens. Fühle mich dennoch sehr intelligent. Da steh ich doch drüber.
11.10 Uniform ausgezogen. Will ins Bett. Höre Türglocke. Hausmeisterin will mit Elektriker in mein Bad. Keinen Bock auf Orgie. Hausmeisterin sagt, es geht um den Luftabzug. Mit der Hand gegen die Stirn geschlagen. Inzwischen repariert Elektriker den Lichtschalter, damit er was sieht. Fragt, ob ich nie Licht auf dem Weg ins Bad brauche. Sage, bin blind und orientiere mich nach Geruch. Elektriker zögert leicht, bevor er die Türe öffnet.
11.30 Alles fertig. Bettschwere erreicht. Leichte Kopfschmerzen von zu viel Sinnsuche. Frisur ist im Arsch vom vielen Schlagen und Schütteln.
Tag dauert noch etwa 12 Stunden.
AAAAAAAAAAAAAHH!!!
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mav_,
18. Mai 2006, 15:11
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, Sie brauchen einen Helm. Der hält auch negative kosmische Strahlung ab.
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frau klugscheisser,
18. Mai 2006, 15:18
und die negative komische Strahlung?
[ich geh jetzt schlafen. Nina sagt, alles wird gut]
[ich geh jetzt schlafen. Nina sagt, alles wird gut]
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mav_,
18. Mai 2006, 15:20
Damit dürfen Sie machen, was Sie wollen.
Alles wird gut!
PS: Wer zum Geier ist Nina?
Alles wird gut!
PS: Wer zum Geier ist Nina?
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bufflon,
18. Mai 2006, 16:07
Wieso tu ich mir das überhaupt an? Interessiert doch eh keinen. - Eine glatte Fehleinschätzung, denn, um ein wenig Aufbauarbeit zu leisten, es interessiert doch. Auch wenn man manchmal nur still mitliest.
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frau klugscheisser,
18. Mai 2006, 16:17
*knicks* Dankeschön für die Blümchen. Wollte das Projekt schon einstellen. Muss demnächst arbeitsbedingt sowieso pausieren. Deswegen schreib ich gerade so viel.
[KS an Mav, KS an Mav: die Ruge war´s]
[KS an Mav, KS an Mav: die Ruge war´s]
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mav_,
18. Mai 2006, 16:36
Meine Güte, ja!
Unheimliche Begegnungen der dritten Art verdränge ich immer so schnell...
Unheimliche Begegnungen der dritten Art verdränge ich immer so schnell...
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eins60,
19. Mai 2006, 11:54
aber schön zu lesen, dass der selbstbeschiss „duschen am abend spart zeit" von anderen menschen genauso praktiziert wird. stellen sie auch ihren wecker fünf minuten vor, damit sie fünf minuten mehr zeit haben?
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frau klugscheisser,
20. Mai 2006, 00:18
Nö, der Wecker wird exakt auf die Zeit gestellt, um die ich aufstehen muss. Ich bin eine Aufstehmaschine (ausser heute Morgen - da habe ich kurz überlegt, warum heute der Wecker klingelt).
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flyingcook,
22. Mai 2006, 03:09
junge junge junge, so was wie sie gabs früher net ;-)
Die Musikteile lese ich z.b. ab und zu schon, nur zur Zeit verlangen die 1000 Bücher und 1001 Hefter Fliegertheorie fast alles an Zeit ab.
Mache ebenso 1000 Kreuze wenns vorbei ist.
PS:...sie schreiben wirklich klasse und ab und an sollten Sie ein wenig EIS im Hause haben..
MFG ich
Die Musikteile lese ich z.b. ab und zu schon, nur zur Zeit verlangen die 1000 Bücher und 1001 Hefter Fliegertheorie fast alles an Zeit ab.
Mache ebenso 1000 Kreuze wenns vorbei ist.
PS:...sie schreiben wirklich klasse und ab und an sollten Sie ein wenig EIS im Hause haben..
MFG ich
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